Neustadt Neustadt: Kanalisation schafft Regen nicht

Kurzzeitig mit geschlossener Wasserdecke: das Umfeld der Goethestraße am Samstagabend.
Kurzzeitig mit geschlossener Wasserdecke: das Umfeld der Goethestraße am Samstagabend.

Der Starkregen haben die Neustadter Feuerwehr am Wochenende in Atem gehalten. Gleiches gilt für Lachen-Speyerdorf. Ein Jahr nach der großen Überflutung hieß es dort wieder einmal Land unter.

Am frühen Samstagabend schaffte es die Kanalisation in der Lachener Goethestraße nicht mehr: Zu viel Wasser war mit dem Starkregen ab 18.30 Uhr heruntergekommen, es staute sich in den Kanalrohren zurück, die Kanaldeckel wurden hochgedrückt, ein Teil der Goethestraße wurde überschwemmt. Auf 20 Zentimeter schätzte die Feuerwehr den Wasserstand. Sie sperrte den betroffenen Abschnitt und kontrollierte, ob das Wasser in Gebäude gelaufen war. In der Folge musste ein Hof ausgepumpt werden. Nach dem Regen konnte der Kanal die Mengen wieder fassen: Das Wasser lief zurück, die Straße wurde freigegeben. Eine ähnliche Situation mussten Anwohner der Goethestraße vor fast genau einem Jahr verkraften. Das bestätigte sie schon damals in ihren Zweifeln, dass eine im Jahr 2011 für 350.000 Euro eingebaute Notentlastungsklappe ausreichend groß dimensioniert ist, um dem uralten Problem beizukommen. Die Klappe hatte vor einem Jahr zwar funktioniert, doch war der Rückhaltegraben im Langwiesenweg schneller vollgelaufen als gedacht. Der Graben sei mittlerweile verbessert worden, sagte Dieter Klohr, als Beigeordneter für den Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt (ESN) zuständig, gestern auf Anfrage. Von der akuten Überschwemmung wusste er zwar noch nichts, sagte aber zu, „auf unsere Agenda zu nehmen, ob nicht noch mehr getan werden muss“. Das wird auch damit zusammenhängen, woran es diesmal lag. Dabei dürfte erneut diskutiert werden, ob das Problem darin liegt, dass immer öfter mit Starkregen gerechnet werden muss, wofür kaum ein Kanal ausgelegt ist. Oder aber ob die Notentlastungsklappe eine teure Fehlplanung sein könnte, wie es die Lachener Anwohner vermuten. Viele von ihnen sind zwischenzeitlich mit Sandsäcken ausgestattet, haben Türen und Tore mit Gummidichtungen aufgerüstet, um gewappnet zu sein, wie Ortsvorsteher Claus Schick gestern bestätigte. Weniger dramatisch, aber ebenso unangenehm: Durch den kurzen Starkregen wurde eine Wohnung im Tiefenweg in Gimmeldingen in Mitleidenschaft gezogen. Der Feuerwehr zufolge hatte sich Wasser hineingedrückt, das sie mit zwei Geräten absaugen musste. Weiter Folgeschäden traten am frühen Sonntagmorgen zutage. So wurde die Feuerwehr zuerst kurz nach 8 Uhr von Passanten alarmiert, weil die Festwiese am Floßbach überflutet war. Der Wasserspiegel war durch den Regen so extrem angestiegen, dass am Ufer liegendes Gehölz, Unrat und Grünschnitt mitgerissen worden waren und das Wehr hinter dem „Piratenschiff“ verstopften. Mit „Einreißhaken und Muskelkraft“ entfernte die Feuerwehr die angeschwemmten Fremdkörper und öffnete den Rechen vor dem Wehr, damit das Gewässer wieder normal ablaufen konnte. 25 Wehrleute und sechs Fahrzeuge waren dazu zwei Stunden im Einsatz. Noch während der Arbeit am Floßgraben kam ein weiterer Alarm: Auf der K 3 in Richtung Kaltenbrunnertal blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn. Mit der Motorsäge konnte das Hindernis nach einer halben Stunde beseitigt und die Fahrbahn gereinigt werden. Von der Polizei wurde die Feuerwehr dann verständigt, dass am Elwedritschebrunnen ein Ast auf einer Straßenlampe liegt. Der Ast war von einem Baum nahe des Brunnens abgebrochen, wie die Feuerwehr beim Eintreffen feststellte. Er wurde so vorsichtig entfernt, dass an der Lampe kein Schaden entstand, und dann zerkleinert. Bis zur Kontrolle des Baums durch einen Fachmann wurde der umliegende Bereich großräumig abgesperrt. Land

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