Neustadt „Mit Herzblut für Mußbach“

Zwei Stunden lang wurde Klaus Kerth (CDU), der 15 Jahre Mußbacher Ortsvorsteher gewesen war, am Freitagabend bei einer vom CDU-Ortsverband ausgerichteten Verabschiedung im Herrenhof geehrt. Er freute sich darüber, aber er litt auch etwas, denn so viel Lob – das ist eigentlich nicht seine Sache. Doch alle waren sich einig: Klaus Kerth hat die Ehre wirklich verdient.

„Er war immer der Erste, der die Ärmel hochgekrempelt hat, wenn es etwas zu schaffen gab und war so ein Vorbild“, beschrieb der neue Ortsvorsteher Dirk Herber (CDU) im vollbesetzten Festsaal des Herrenhofs seinen Vorgänger, den er im pfälzischen Dialekt lobte. Kerth habe mit seinem Engagement „die Heimat lebens- und liebenswert erhalten“, so Herber. Bei Skatabenden hat Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer (CDU) gelernt, dass Kerth ein perfekter Stratege ist. Als solcher habe er bestens für eine Nachfolgeregelung gesorgt. Man könne sogar nicht ausschließen, dass geschickte Strategie dazu beigetragen hat, dass Kerth zum Ende seiner Amtszeit erstmals Opa wurde und damit eine neue Beschäftigung hat. Doch auch ansonsten dürfte es Kerth nicht langweilig werden. Vertreter mehrerer Vereine luden ihn zum Mitmachen ein. Mitglied ist Kerth in fast allen Mußbacher Vereinen und in einigen aktiv. So singt er seit 30 Jahren beim Männerchor als Bass mit. Da war es selbstverständlich, dass der Chor den Ehrenabend für Kerth musikalisch gestaltete. Kerth habe sehr viel für das Kultur- und Vereinsleben getan, betonten unter anderem Claudia Walter, Vorsitzende der Trachtengruppe, und Röthlingshöfer. So habe Kerth dazu beigetragen, dass in Mußbach „eine großartige Gemeinschaft besteht“, sagte Röthlingshöfer – auch weil Kerth die Leistung jedes Einzelnen geschätzt sowie Menschen zum Mitmachen bewegt habe und ein sehr guter Vernetzer sei. Kerth habe Mußbach in vielen Bereichen vorangebracht. „Wir haben Dich gebraucht, und Du hast Dich gebrauchen lassen“, sagte Gustav-Adolf Bähr, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Herrenhof. Der Mußbacher CDU-Vorsitzende Stefan Lang bescheinigte Kerth, er sei sich für nichts zu schade, immer bürgernah und habe sich mit Herzblut für Mußbach engagiert. Kerth sei es gelungen, immer alle politischen Gruppierungen im Ortsbeirat einzubinden, stimmte der stellvertretende Ortsvorsteher Roland Ipach (FWG) in den Lobesreigen ein. Weinprinzessin Maya Hellmer erinnerte daran, dass sie die neunte Hoheit in der Amtszeit von Kerth ist. Mit humorvollen, musikalischen Marionettenszenen beteiligte sich der Puppenspieler Markus Dorner. Nicht vergessen wurde auch der Dank an Ehefrau Ruth Kerth. Kerth, der seit 1991 im Ortsbeirat ist und von 1999 bis 2009 auch Mitglied im Stadtrat war, dankte für die vielen Erlebnisse, Begegnungen und Gespräche während seiner Amtszeit. Er sei gerne Ortsvorsteher gewesen, doch er gehe mit zwei lachenden Augen. „Ich bleibe der, der ich immer war, der Kerthe Klaus“. Und in Zukunft wolle er nicht nur den Enkel hüten, sondern sich weiter für den Ort engagieren. Außerdem dürfte Kerth einige Zeit mit den vielen Geschenken beschäftigt sein, die er zum Abschied bekommen hat. (ann)

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