Neustadt Mit der Görge-Zange gegen Tabellenführer

NEUSTADT. Gleich drei Wasserball-Bundesliga-Spiele finden am Wochenende im Neustadter Stadionbad statt. Am Samstag kommt es um 18 Uhr zum Schlagerspiel des SC Neustadt gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer der B-Gruppe, OSC Potsdam. Sonntags spielt der SCN um 14 Uhr gegen den Tabellenvorletzten SC Wedding Berlin. Aufsteiger SGW Leimen/Mannheim muss am Sonntag erneut nach Neustadt ausweichen und spielt um 16 Uhr gegen OSC Potsdam.

Die Partie gegen Potsdam dürfte zu einem ähnlichen Krimi werden wie das Spiel am vergangenen Samstag gegen SVV Plauen, das Gastgeber SCN mit 10:8 für sich entschieden hatte. Wobei die Potsdamer für SCN-Coach Janusz Gogola ganz klar die härtere Nuss darstellen. Gogola grübelt, wen er an diesem Wochenende ins Tor stellt. Stammkeeper Michael Knelangen ist nach seiner Erkrankung wieder ins Training eingestiegen und wird sich am Doppelspieltag die Spielzeit voraussichtlich mit dem jungen ungarischen Torhüter Abel Müller teilen. Auch hinter dem Einsatz von David Csente steht noch ein Fragezeichen. „Wir werden wahrscheinlich die beiden Nachwuchsspieler Johannes Weigert und Matthias Roth an jeweils einem Tag im Aufgebot haben“, erklärt Gogola. Insgesamt kann er dreizehn Spieler auf dem Spielberichtsbogen aufführen, die Spieler können im Spielverlauf „fliegend“ wechseln, es gibt keine Begrenzung der Auswechslungen. „Beim Spiel gegen Potsdam werden wir mit einer neuen Abwehrvariante arbeiten, eine Kombination aus Mann- und Raumdeckung. Wichtig ist, die beiden starken Potsdamer Torschützen Tobias Lentz und Matteo Dufor eng abzuschirmen“, sagt Gogola. Der Trainer hofft für Sonntag, dass Wedding Berlin bereits am Vorabend von der SGW Leimen/Mannheim stark gefordert wurde. „Leimen hat hier die Chance auf einen Sieg“, so Gogola. Die geografische Lage der beiden Teams aus Neustadt und Leimen ist auch ein Grund für die bisherige Terminplanung in dieser Saison. So hat der Deutsche Schwimmverband die Begegnungen der beiden südwest-deutschen Vereine so kombiniert, dass die Gastvereine möglichst nur einmal in den Südwesten reisen müssen. Das hat aber für den SCN den Nachteil, dass die meisten Heimspiele in der ersten Saisonhälfte angesetzt worden sind. „Wir werden die Früchte, die wir mit den bisherigen drei Siegen geerntet haben, erst richtig genießen können, wenn auch noch dieses Wochenende positiv für uns verläuft“, betont Gogola. SCN-Neuzugang Oliver Görge, der beruflich bedingt im November aussetzen musste, sagt: „Ich habe das Training sehr vermisst, als ich drei Wochen in Frankreich war. Jetzt freue ich mich, wieder dabei zu sein.“ Auch er sieht in Potsdam die schwierigere Aufgabe. „Die Ostdeutschen klopfen immer an die A-Gruppe an und sind entsprechend spielstark. Auch die Partie gegen Wedding am nächsten Tag wird nicht einfach, denn dann steckt uns das Spiel vom Samstag in den Knochen.“ Der 25-jährige Chemikant, der von Vorwärts Ludwigshafen an die Weinstraße wechselte, bekleidete in seinem alten Verein die Position des Spielmachers. Jetzt sieht die Aufgabenverteilung etwas anders aus. „Entweder spiele ich als Centerverteidiger oder als Linksaußen.“ Wenn er auf der Außenposition eingesetzt wird, dann spielt der SCN mit der „Görge-Zange“. Denn Olivers Bruder Martin Görge greift als Linkshänder über die Rechtsaußenposition ins Spielgeschehen ein. Mit Optimismus reist Tabellenführer OSC Potsdam an, wie dessen sportlicher Leiter André Laube betont. „Bei uns sind alle an Bord, wir haben bislang alle Spiele gewonnen. Wir glauben, dass wir auch in Neustadt punkten können.“ Dennoch spricht Laube aber auch davon, mit Respekt die Aufgabe anzugehen. Er glaubt, dass die Paarung die interessanteste Partie der B-Gruppe an diesem Wochenende sei. Sven Marschalek, Pressesprecher von Wedding Berlin, sagt zu den Spielen gegen Leimen und den SCN: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Nach der Niederlage gegen Aufsteiger Laatzen wollen wir im Südwesten den ersten Sieg holen.“ Allerdings darf Trainer Stefan Tschiersky wegen einer Sperre nur beim Spiel gegen Neustadt am Beckenrand stehen. Ebenfalls gesperrt ist zumindest am Samstag gegen Leimen Melvin Meißner. Ob er am Sonntag wieder zurück ins Wasser darf, ist unklar.

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