Neustadt Mehr Kinder, höhere Beiträge

Für etwa 89 Prozent der Zweijährigen im Landkreis Bad Dürkheim steht derzeit ein Kindergartenplatz zur Verfügung. Diese Zahl nannte Stefanie Jackob vom Kreisjugendamt gestern vor dem Jugendhilfeausschuss, der die Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfplans 2018/2019 beschloss. Das Gremium entschied zudem, dass die Elternbeiträge für Krippe und Hort ab dem 1. August um etwa 3,2 Prozent steigen, um die Tariferhöhungen auszugleichen.

„Wir haben die Ganztagsplätze um eine gehörige Anzahl erhöht“, zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Theo Hoffmann (CDU), zufrieden. Gegenüber der Bedarfsplanung 2017 sind 139 Plätze zusätzlich geschaffen worden, kreisweit gibt es damit aktuell 3025 Ganztagsplätze. Das entspricht 62 Prozent der gesamten Kindergartenplätze. „Der Bedarf ist definitiv da. In vielen Fällen sind mittlerweile beide Elternteile berufstätig, traditionelle Familienstrukturen haben sich aufgelöst“, berichtete Jackob. Der Kreis und die Kommunen bemühten sich, genügend Plätze bereitzustellen, allerdings stoße man zunehmend an strukturelle Grenzen, etwa wenn es um die Versorgung der Kinder mit Essen oder das Bereitstellen von Schlafplätzen gehe. Zudem sei es schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden. Besonders große Nachfrage nach Plätzen besteht derzeit nach Angaben des Kreises in Bad Dürkheim, Grünstadt und Haßloch, wo unter anderem mit provisorischen Gruppen gearbeitet werden soll, um zusätzliche Plätze anbieten zu können. „In manchen Gebieten reichen die Kitaplätze nicht, da muss gebaut werden“, sagte Hoffmann. „Ärgerlich“ sei, dass bei geplanten Baumaßnahmen derzeit keine verbindlichen Zusagen zu Landeszuschüssen getroffen werden können, weil die entsprechenden Verwaltungsvorschriften des Landes im April ausgelaufen sind. Neue Vorschriften seien noch nicht bekannt gegeben worden. Daher sei eine seriöse Kalkulation der finanziellen Belastungen nicht möglich. Generell sei man im Kreis jedoch in der glücklichen Lage, dass die Anzahl der Kinder steige, sagte Hoffmann. Dies sei auf die Erschließung von Neubaugebieten, den Zuzug von Flüchtlingen und Nachverdichtung, etwa in der Stadt Bad Dürkheim, und die steigende Geburtenrate zurückzuführen, führte er aus.

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