Motorsport Märchenstunde mit dem Maikammerer Copiloten Tobias Braun

Marijan Griebel und Tobias Braun (Hahnweiler/Maikammer) sichern sich am Stemweder Berg den dritten Sieg in Folge.
Marijan Griebel und Tobias Braun (Hahnweiler/Maikammer) sichern sich am Stemweder Berg den dritten Sieg in Folge.

Marijan Griebel und sein Maikammerer Copilot Tobias Braun machen Unmögliches möglich. Nach einem Unfall sinken ihre Chancen auf die deutsche Rallyemeisterschaft erheblich. Dann folgt eine Art Märchenstunde.

Einen genialen Abschluss gab es für das Team Marijan Griebel/Tobias Braun (Hahnweiler/Maikammer) im Wettbewerb um die deutsche Rallyemeisterschaft. Quasi in letzter Minute holte sich das Duo mit einem Gesamtsieg bei der Rallye „Stemweder Berg“ mit Start und Ziel in Lübbecke als Finallauf den Titel des deutschen Rallyemeisters. Das Team hat in den letzten drei Veranstaltungen der Saison 105 von 105 möglichen Punkten eingefahren.

Ausfall in Sulingen

Nach dem unfallbedingten Ausfall bei der ADAC-Actronics-Rallye in Sulingen im Mai waren die Chancen der beiden auf den Titel arg gesunken, da es bei nur fünf Veranstaltungen kein Streichergebnis gibt. Aber die zwei Motorsportler glaubten an ihr Leistungsvermögen und an einen stets vom Team Pole Promotion bestens vorbereiteten Skoda Fabia RS Rally 2. Zum Auftakt der deutschen Rallye-Meisterschaft mit der ADAC-Rallye im Erzgebirge und einem zweiten Platz war das Ziel abgesteckt: der Gewinn der deutschen Rallyemeisterschaft. Doch schon im zweiten Einsatz kam die Ernüchterung mit dem Unfall. „Wir wussten, dass der Weg recht schwer werden wird. Es gab im Umfeld wenig Hoffnung auf den Titelgewinn“, so der 34-jährige Polizeihauptkommissar Marijan Griebel. „Im Hinterkopf war noch immer die letztjährige Vizemeisterschaft bei einem Punkt Rückstand“, ergänzt Copilot Tobias Braun.

Was dann begann, gleicht einer Märchenstunde: Es folgten die Gesamtsiege bei der ADAC-Rallye Mittelrhein und der ADAC-Saarland-Pfalz-Rallye. Der Titel war wieder in greifbare Nähe gerückt. Der Sieg nun am Stemweder Berg war der dritte Erfolg in Folge.

Zusätzliche Punkte

„Außerdem konnten wir die volle Punktzahl auf der Power Stage einfahren und somit weitere wichtige Zähler verbuchen“, berichtet der schnelle Pilot. Eine Power Stage gibt es am ende einer Rallye – die schnellsten Fahrer erhalten hier zusätzliche Punkte. „Es hat an diesem Wochenende alles gepasst, vom Fahrzeug bis hin zur Harmonie im Cockpit.“

In der Tat hat das Team aus Hahnweiler und Maikammer vom ersten Meter der 147 Kilometer an auf Bestzeit die Szene beherrscht. Bereits auf der ersten Wertungsprüfung fuhr es die Bestzeit und setzte sich an die Spitze, die es bis zur Zielankunft nicht mehr abgab. Zeitweise hatten Marijan Griebel/Tobias Braun einen Vorsprung von über 22 Sekunden, der dann gegen Ende etwas schrumpfte. In der 13. und letzten Bestzeitprüfung setzten die beiden zum Staunen der Konkurrenz eine fantastische Zeit, an der die nachfolgenden Teilnehmer verzweifelten. Für das Duo im Skoda Fabia RS Rally 2 war es die Bestzeit. Auf dieser Prüfung wurden innerhalb der Power Stage noch Zusatzzähler vergeben.

Riedemann als Wahrsager

In der deutschen Rallye-Meisterschaft kam das Team auf 134 Punkte vor den Mitfavoriten, dem Team Julius Tannert/Frank Christian (Zwickau/Mamming) im Skoda Fabia RS mit 118 Zählern und dem letztjährigen Rallyemeister, dem Team Philip Geipel/Katrin Becker (Plauen/Schlitz) im Skoda Fabia EVO (117). Letztlich hat sich die Aussage von Christian Riedemann (Kirchdorf) bestätigt, der bis zum Saisonfinale in Führung gelegen hat. „Wer am Stemweder Berg gewinnt, ist deutscher Rallyemeister des Jahres 2023“, hatte er gesagt.

Für den Polizeibeamten Marijan Griebel ist es die dritte Meisterschaft nach 2018 im Peugeot 208 T 16 R 5 und 2021 im Citroen C 3 Rally 2 jeweils mit Alexander Rath aus Trier. Tobias Braun vom Automobil-Club Maikammer hat sich damit als Beifahrer den zweiten Titel nach 2019 mit Fabian Kreim (Fränkisch Crumbach) im Skoda Fabia R 5 gesichert.

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