Neustadt Konzentration auf den Abstiegskampf

Neustadt. Nach der starken Leistung im Verbandspokal-Achtelfinale gegen den Oberligisten SV Gonsenheim fährt der Fußball-Verbandsligist morgen, Samstag, 15.30 Uhr, ohne Angst zum Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SV Alemannia Waldalgesheim. VfL-Trainer Demir Hotic steht wie am Mittwochabend erneut der komplette Kader zur Verfügung.

Es war eine Mischung aus Stolz über die eigene Leistung und Enttäuschung über die unglückliche Niederlage, welche den Gesichtsausdruck der Neustadter Spieler nach dem Abpfiff des packenden Pokalspiels ausmachten. Die Enttäuschung überwog allerdings, vielleicht auch aufgrund der Tatsache, dass es im Viertelfinale zu einem Heimspiel gegen den Ligarivalen FV Dudenhofen gekommen wäre. Der FV hatte sich in der jüngsten Vergangenheit gegen den VfL immer schwer getan – der Einzug ins Halbfinale wäre für einen Verbandsligisten so leicht wie schon lange nicht mehr gewesen. „Wir hätten einfach das 2:0 machen müssen“, ärgert sich Hotic über die nach der frühen Führung vergebenen eigenen Chancen. Stürmer Miguel Carvalho, der die Neustadter mit seinem Tor scheinbar auf die Siegerstraße gebracht hatte (82.), kritisierte dagegen mehr die Nachlässigkeit in der Schlussphase der regulären Spielzeit. „Das 2:2 hätte so nicht fallen dürfen“, meint er. Letztendlich ist der Verbandspokalwettbewerb für den VfL nun Geschichte. Die Mannschaft kann sich völlig auf den Abstiegskampf in der Verbandsliga konzentrieren. In diesem konnten die Neustadter zwar trotz der Heimniederlage gegen Dudenhofen den drittletzten Tabellenplatz verteidigen, aber der Rückstand zum Viertletzten Ludwigshafener SC wuchs auf sieben Punkte an. Mit Alemannia Waldalgesheim wartet nun ein Gegner auf die Hotic-Elf, der als Saisonziel den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga ausgegeben hat und normalerweise mit Spitzenreiter FK Pirmasens II die beiden ersten Tabellenplätze unter sich ausmachen sollte. Am vergangenen Wochenende trennten sich diese beiden Teams mit 0:0. Stärkster Mannschaftsteil der Rheinhessen ist die Abwehr, die in elf Spielen erst acht Gegentore zugelassen hat. Die selbst erzielten Treffer verteilen sich auf viele verschiedene Spieler. Der seit mehreren Jahren beste Waldalgesheimer Patrick Walther belegt mit sechs Toren den vierten Rang der aktuellen Torschützenliste der Verbandsliga Südwest. Hotic ist vor der weitesten Auswärtsfahrt dieser Saison nicht bange: „Wir können auch dort etwas erreichen.“ Der Grund für seinen Optimismus seien der bei seinen Akteuren erkennbare Einsatz und die Entwicklung der jungen Spieler. „Mit Torunay Demir, René Enger, Jan Lintz, Marcel Mahla und Martin Niederhaus gehörten gegen Gonsenheim fünf A-Junioren dem Kader an. Dies zeigt, dass ich auf junge Spieler setze“, meint Hotic. Enger in der dramatischen Schlussphase des Pokalspiels zu seinem Debüt in der Ersten Mannschaft zu verhelfen, sei für ihn kein Risiko gewesen. „Ich habe ihn beim Punktspiel in Wachenheim gesehen und denke schon, ein Auge dafür zu haben, um zu erkennen, was ein Spieler kann“, erklärt Hotic. Da Reiner Schwartz einen guten Job als A-Junioren-Coach mache, sehe er beste Voraussetzungen, dass es nun gelinge, eine Verzahnung zwischen Aktiven und Junioren herzustellen. So bestehe auch kein Problem mehr, die Ersatzbank mit genügend Spielern zu besetzen.

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