Neustadt Keine Chance auf neues Pflaster

Zwar ist ein Drittel des Hambacher Rathausplatzes derzeit aufgerissen – die Stadtwerke arbeiten an den Gasleitungen. Danach aber versetzen sie ihn in den alten Zustand zurück. Eine Chance, gleich auch das marode Pflaster gegen neues auszutauschen, besteht nicht. Dafür hat die Stadt derzeit kein Geld.

Die Gemengelage ist schwierig, wie Ortsvorsteherin Gerda Bolz (CDU) in der Sitzung am Donnerstagabend erläuterte. Am Nachmittag hatte sie im Gespräch mit Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) und der Verwaltung über Projekte gesprochen, für die aus Hambacher Sicht Geld im Haushalt 2015 bereitstehen sollte. Dabei war auch das minderwertige Pflaster auf drei Plätzen ein Thema, darunter der Rathausplatz. Die Stadt habe es abgelehnt, ihn bereits jetzt zu sanieren, weil dafür keine Mittel vorhanden seien, berichtete Bolz. Die Stadtwerke seien beauftragt, ihn in seinen alten Zustand zurückzuversetzen. Eine Kombination aus beiden Maßnahmen sei auch deshalb nicht möglich, weil sie aus unterschiedlichen Töpfen bezahlt würden. Allerdings habe die Stadt zugesagt, die betroffenen Flächen im nächsten Jahr zu überplanen und die mögliche Bepflasterung vorzustellen. Auf der Prioritätenliste für die Weindörfer solle das Projekt weit oben stehen. Beim Ortsbeirat stieß dieses Vorgehen auf wenig Verständnis. Zum einen koste es vermutlich mehr Geld, zum anderen sei schon lange bekannt, dass die Stadtwerke Teile des Rathausplatzes aufreißen müssten. Die Stadt hätte früher reagieren und eine Parallelplanung erstellen können. Zudem bleibe abzuwarten, wie weit oben auf der Prioritätenliste die Maßnahme wirklich stehen werde. Wie die Stadtverwaltung gestern auf Nachfrage erklärte, sei der Einsatz der Stadtwerke – wie üblich – durchaus mit der Tiefbauabteilung abgesprochen worden. Allerdings hätten die Werke mehr Fläche aufreißen müssen, als ursprünglich geplant. In den neuen Haushalt verschoben wurde die Sanierung des Denkmals im Eingangsbereich des Friedhofs. Der Ortsvorsteherin zufolge stehen dann ohnehin Arbeiten aufgrund eines neuen Friedhofskonzepts an. Bis dahin solle der Ortsbeirat auch vorgeben, wie groß die Überdachung für die Aussegnungshalle sein soll. Die Zu- und Abfahrt am Hambacher Schloss sei bisher nur Stückwerk und müsse dringend überplant werden. Auch darauf habe sie im Haushaltsgespräch für 2015 hingewiesen, informierte Bolz. Vor teuren Straßenbaumaßnahmen wäre es sinnvoll, alternative Verkehrsregelungen zu prüfen, ergänzte der stellvertretende Ortsvorsteher Pascal Bender (SPD). Seit wenigen Wochen liegt das vom Ortsbeirat geforderte Artenschutz-Gutachten für den Schieferkopf vor; es soll helfen zu entscheiden, ob, und wenn ja wie dort noch gebaut werden soll. Die Erhebung gebe viel her und sei ihr Geld wert, sagte Thomas Baldermann, Leiter der städtischen Umweltabteilung, der die Ergebnisse im Ortsbeirat vorstellte; darüber diskutieren wird das Gremium später. Wie berichtet, ist das Gebiet ein bedeutsamer Rückzugsort für überdurchschnittlich viele Tierarten, darunter besonders geschützte wie der Hirschkäfer. Baldermann zufolge liegen entwicklungsfähige Flächen vor allem im Randbereich. Am Mittwoch wird er das Papier eingehend in der öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses erläutern, der ab 19 Uhr im Rathaus tagt. Ein Geschenk zum 1150-jährigen Bestehen im nächsten Jahr hat Hambach schon jetzt erhalten. Wie die Ortsvorsteherin mitteilte, will die Bundeswehr aus diesem Anlass ein großes Gelöbnis in das Weindorf verlegen. Termin: 19. Februar. (ahb)

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