Neustadt Holzernte im Stadtwald beginnt: Förster warnt Waldbesucher

Holzpolter auf dem Gebirgspass Bildbaum auf der Gemarkung Diedesfeld: Als Rohstoff wird Holz weiter stark nachgefragt.
Holzpolter auf dem Gebirgspass Bildbaum auf der Gemarkung Diedesfeld: Als Rohstoff wird Holz weiter stark nachgefragt.

Im Stadtwald Neustadt haben vor einigen Tagen die winterlichen Waldpflegearbeiten begonnen. Die Forstleute bitten um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen.

Im Herbst ist einiges los im Wald: Denn nun beginnt traditionell die Ernte der Laubbäume. Aber auch andere Forstarbeiten finden ab jetzt statt, wie die städtischen Förster informieren. Begonnen wird demnach zunächst im Revier Ordenswald. Bereits im November wird hier nachgepflanzt. Durch die gezielte Entnahme von sterbenden oder abgestorbenen Kiefern und Fichten, aber auch schlechtwüchsigen Buchen und Eichen fördern die Forstleute nach eigenen Angaben die Entwicklung eines gesunden, artenreichen und stabilen Mischwalds. Gleichzeitig liefere die Ernte den „wertvollen Ökorohstoff“ Holz.

„Bäume brauchen Platz und Licht zum Wachsen“, erklärt Jens Bramenkamp, als Förster verantwortlich für das Forstrevier Hohe Loog, in dem ebenfalls gut veranlagte, gesunde Bäume beim Wachsen gefördert werden. „Bei der Pflege der Wälder ernten wir wohldosiert einzelne Bäume. Damit schaffen wir Raum für den verbleibenden Baumbestand und den Nachwuchs“, sagt Bramenkamp. Gerade in Zeiten des Klimawandels sei es wichtig, den Wald durch Bewirtschaftung leistungs- und widerstandsfähig zu machen, sodass er den daraus folgenden Herausforderungen wie der gestiegenen Temperatur gewachsen sei. Denn nur ein stabiler, gesunder und artenreicher Mischwald könne große Mengen an CO2 binden.

Nachhaltig wirtschaften

Während Nadelholz fast ganzjährig geerntet werden kann, erfolgt die Ernte der Laubbäume fast ausschließlich in der kalten Jahreszeit. „Aus Qualitätsgründen“, wie Bramenkamp betont. Auch ist die Fällung der laubfreien Bäume für die Waldarbeiter ungefährlicher. Insgesamt stehen in diesem Winterhalbjahr im städtischen Wald mehrere Hundert Festmeter Laubholz zur Ernte an. „Dabei nutzen wir bewusst weniger Holz als nachwächst“, sagt Bramenkamp und verweist damit auf den forstlichen Grundsatz der Nachhaltigkeit.

Die wertvollsten Stämme werden zu langlebigen Furnieren, Möbeln, Treppen, Parkettböden oder Weinfässern verarbeitet. Auch Spielzeuge und Gebrauchsgegenstände wie Küchenutensilien aus Holz sind immer noch Klassiker. Aber auch Holz von geringerer Qualität findet Abnehmer: als Industrie- oder Energieholz. Im Durchschnitt verbraucht jeder Bundesbürger pro Jahr 1,3 Kubikmeter Holz.

Sperrungen ernst nehmen

Sperrungen im Wald während der Erntezeit sind aus Sicherheitsgründen notwendig. Die Neustadter Forstleute bitten die Waldbesucher um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen während der Arbeiten. Bramenkamp appelliert: „Bitte beachten Sie die Absperrungen – Sie bringen ansonsten sich und andere in Gefahr.“ Die Holzernte kann außerdem – gerade bei ungünstiger Witterung – kurzzeitig Spuren hinterlassen, „auch wenn sie fachmännisch erledigt wird“, betont Bramenkamp. „Verschmutzungen und Wegeschäden werden wir nach der Holzabfuhr so schnell wie möglich wieder beseitigen.“

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