Neustadt Hochwasserschutz: Künftig zentraler Ansprechpartner bei der Stadt

Im Juni 2017 stand das Wasser in der Goethestraße in Lachen-Speyerdorf.
Im Juni 2017 stand das Wasser in der Goethestraße in Lachen-Speyerdorf.

Nach eineinhalb Jahren Vorarbeit hat der Stadtrat im Dezember 2023 das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für Neustadt beschlossen. Eine Steuerungsgruppe soll nun dafür sorgen, dass die wichtigen Projekte wirklich in Angriff genommen werden. Und ein Verwaltungsmitarbeiter bekommt eine ganz besondere Aufgabe.

Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 hat in vielen Kommunen in Rheinland-Pfalz zu einem Umdenken in Sachen Hochwasser- und Starkregenschutz geführt. Auch in Neustadt wurde ein neues Konzept erarbeitet. Der Prozess begann im Sommer 2022 und beinhaltete Infoveranstaltungen, Workshops und Ortsbegehungen. Mehrfach waren die Bürger zur Teilnahme aufgerufen, da die Verwaltung und das von ihr beauftragte Büro IPR Consult (Neustadt) möglichst viele Informationen über Senken oder Schwachstellen bekommen wollten. Im Dezember 2023 hat der Stadtrat dem Werk zugestimmt. Nun steht die Umsetzung an.

Rund 230 Projekte waren als wichtig herausgearbeitet worden, um den Hochwasser- und Starkregenschutz im Stadtgebiet zu verbessern. Laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung wurde die Steuerungsgruppe abteilungsübergreifend zusammengesetzt. In der Bearbeitung der Projekte folgt sie der Prioritätenliste, die IPR Consult beim Konzept erarbeitet hat, sowie solchen Vorhaben, die schnell umgesetzt werden können und trotzdem wirkungsvoll sind. Zentraler Ansprechpartner aus der Steuerungsgruppe ist Robert Leimkühler aus der Umweltabteilung. Er ist für alle Bürger erreichbar, wenn es um die Themen Hochwasser, Starkregen und entsprechende Vorsorge geht. Schon zu Anfang der Konzeptentwicklung hatten Leimkühler und Thomas Baldermann, Abteilungsleiter Umwelt, einen zentralen Ansprechpartner ins Spiel gebracht. Denn aus Sicht des Hochwasserschutzes sei es fatal, wenn Bürger mit ihren Anliegen an verschiedene Stellen der Verwaltung verwiesen würden. Leimkühler soll nun alles bündeln und bearbeiten. Baldermann und Leimkühler hatten sich davon in einem RHEINPFALZ-Gespräch 2022 erhofft, frühzeitig über Schwachstellen informiert zu werden. Erreichbar ist Robert Leimkühler per E-Mail: robert.leimkuehler@neustadt.eu.

Genauer Blick auf die Rückhaltebecken

Nach Angaben der Verwaltung werden nun als erste Schritte im Gimmeldinger sowie im Finster-, Klausen- und Meisental die Rückhaltebecken untersucht, gegebenenfalls ertüchtigt oder neu angelegt. Zudem sind weitere verschiedene Mulden und niedrige Dämme im Wald (vor allem an Hanglagen) zum Versickern von Regenwasser geplant. Außerdem werden alle Bäche und Gräben im Stadtgebiet untersucht. Danach soll entschieden werden, wo die Gewässerunterhaltung verbessert oder erweitert werden muss.

Für die Umsetzung der Projekte stehen im städtischen Haushalt in den nächsten drei Jahren drei Millionen Euro zur Verfügung. Von Starkregen sprechen die Experten übrigens bei mindestens 15 Liter Regen pro Stunde und Quadratmeter. Klar sei, so betont die Stadt, dass es keinen „absoluten Schutz“ geben könne. Mit der Umsetzung des Konzepts wolle man aber einen Beitrag dazu leisten, Schäden zu reduzieren und mit Blick auf den Einsatz von Rettungskräften Zeit zu gewinnen. Dabei seien auch die Bürger gefordert. Sie müssten Eigenvorsorge zum Schutz ihrer Anwesen treffen.

Info

Das gesamte Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept ist mit allen Details zu den acht Neustadter Teilbereichen und sämtlichen Empfehlungen auf der Homepage der Stadt zu finden: www.neustadt.eu.

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