Neustadt Hertie-Immobilie verkauft

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Die Sache ist endlich perfekt: Ein Investor will Geld in die Hand nehmen und gemeinsam mit einem Entwickler die Gewerbebrache Hertie auf Vordermann bringen. Im August sollen das Konzept und der Zeitplan vorgestellt werden.

Anfang dieser Woche war Notartermin: Damit ging für die Stadt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Die seit 2009 leerstehende Hertie-Immobilie wechselt nach Angaben der Stadtverwaltung vom niederländischen CR Investment Management als Insolvenzverwalter in den Besitz eines Investors. Gemeinsam mit einem Entwickler sollen die Gebäude komplett saniert werden, was beide Parkdecks miteinschließt. Im Anschluss soll ein Branchenmix aus Einzelhandelsgeschäften einziehen, darunter auch ein Lebensmittelsortiment. Erst im Frühjahr hatte die Stadt einen weiteren Rückschlag bei ihren Bemühungen, die Immobilie wiederzubeleben, einstecken müssen: Im April war ein Zwangsversteigerungstermin sehr kurzfristig geplatzt, weil vermutlich eine Gläubigerin überraschend noch ausstehende Steuern und Gebühren samt Strafzinsen überwiesen hatte. Forderungen der Stadt, die der Insolvenzverwalter seit über einem Jahr nicht mehr beglichen hatte. Daher hatte die Stadt erneut ein Zwangsversteigerungsverfahren betrieben. Umso erleichterter war Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) gestern. „Es ist einfach fantastisch, dass der Verkauf jetzt geklappt hat“, sagte er am Rande der Ausstellungseröffnung „Maison et Jardin“ in Mußbach im RHEINPFALZ-Gespräch. Damit würden Jahre harter Arbeit von Erfolg gekrönt, so Löffler auch mit Blick auf die Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, die alles gegeben hätten, damit wieder Leben in die Gewerbebrache einzieht. „Wir können stolz und zufrieden sein.“ Der Verkauf und die Pläne von Investor und Entwickler seien im Interesse der Stadt, erklärte der Oberbürgermeister weiter. Eine neue Nutzung von Hertie sei ein Schlüsselprojekt für die Stadtentwicklung. Wegen der Größe und Lage des Objekts, aber auch, weil es nun zurück in den Wirtschaftskreislauf gebracht werde. Das Nutzungskonzept sei attraktiv und ansprechend, meinte der Oberbürgermeister, über Details sei Stillschweigen vereinbart worden, da Investor und Entwickler darüber selbst bei einem Pressetermin im nächsten Monat informieren wollten. In der Vergangenheit waren zwei konkrete Verkaufsverhandlungen geplatzt: 2013 mit der niederländischen Unternehmerin Brigitte van der Jagt, 2014 mit dem Filialisten Modepark Röther aus Baden-Württemberg. Im Herbst 2015 soll der Insolvenzverwalter wieder mit einem potenziellen Investor verhandelt haben, Namen sickerten damals aber nicht mehr durch. Bekannt wurde nur, dass die Moses-Gruppe aus Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz Anker-Mieter des Investors sein sollte. Die Moses-Gruppe hat in der Vergangenheit bundesweit mehrere angeschlagene Kaufhäuser übernommen und erfolgreich entwickelt. Auf Anfrage wollte sich das Unternehmen im vergangenen September zunächst nicht zu Hertie Neustadt äußern. Ganz am Anfang hatte die Immobilie fünf Millionen Euro kosten sollen; zuletzt waren es noch rund vier Millionen zuzüglich einer Sicherheitsleistung von zehn Prozent. |ahb

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