St. Martin Haushalt 2024 mit leichtem Plus

Erfreulich für St. Martin: Die Steuerkraft steigt.
Erfreulich für St. Martin: Die Steuerkraft steigt.

Ein leichtes Plus trotz hoher Umlagen: Das sieht der Haushaltsplan 2024 vor, den der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat. Beklagt wird die hohe Belastung durch die Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde.

Im Ergebnishaushalt soll am Jahresende ein kleines Plus von rund 20.000 Euro bleiben, im Finanzhaushalt ergibt sich aus dem Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen ein Plus von 122.000 Euro (alle Zahlen gerundet). Zieht man die planmäßigen Tilgungen in Höhe von 102.000 Euro ab, verbleibt eine freie Finanzspitze von etwas über 20.000 Euro. Der Gesamtbetrag der Ein- und Auszahlungen im Finanzhaushalt liegt bei fast 3,3 Millionen Euro.

Höhere Gewerbesteuereinnahmen

Es wird mit Gewerbesteuereinnahmen von 610.000 Euro kalkuliert, 60.000 Euro mehr als im Vorjahr. Der Hebesatz bleibt hier mit 400 Prozent unverändert. Die Verbandsgemeindeumlage steigt um 40.000 Euro auf 742.000 Euro, an den Kreis sind über eine Millionen Euro abzuführen. Das sind 55.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Umlagesätze bleiben mit 33,5 Prozent in der VG und mit 45,5 Prozent im Kreis unverändert. Nach Abzug der Umlagen verbleiben bei der Gemeinde 500.000 Euro, das sind 21,5 Prozent der Gesamteinnahmen. Erfreulich ist der Anstieg der Steuerkraft um 5,7 Prozent auf 2,2 Millionen Euro.

Auf der Einnahmeseite nehmen die öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelte –also Gebühren und Beiträge, die an eine öffentliche Leistung gekoppelt sind – mit 561.000 Euro den größten Posten ein, gefolgt von privatrechtlichen Leistungsentgelten, die 160.000 Euro in den Gemeindesäckel spülen sollen. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer soll 1,164 Millionen Euro erbringen, die Grundsteuern A und B zusammen 338.000 Euro. Die Zuwendung aus dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundes beträgt 136.000 Euro.

Neben den Umlagen schlagen auf der Ausgabenseite mit 792.000 Euro besonders die Sach- und Dienstleistungen zu Buche. Für das Personal müssen über 232.000 aufgewendet werden.

Punktuell soll in die Minigolfanlage in der Freizeitanlage Stöckelfeld (30.000 Euro), die E-Ladeinfrastruktur (28.000 Euro), in eine Wohnmobil-Entsorgungsstation (15.000 Euro), in die Ergänzung der Urnensäulen und den Abstellraum auf dem Friedhof (25.000 Euro) sowie in die Tourist-Info (5000 Euro) investiert werden. Darüber hinaus sind Mittel für Planungsleistungen am Gebäudekomplex Pfarrzentrum und für die Südseite des Kropsbachparks im Stöckelfeld vorgesehen.

Glaser: Nicht alle Wünsche umzusetzen

Ortsbürgermeister Timo Glaser (CDU) sprach von einem sparsam zusammengestellten Haushalt, der trotzdem eine gewisse Flexibilität erlaube. „Wichtige Aufgaben können und werden wir angehen. Aufgrund der Umlagen, die an Kreis und Verbandsgemeinde abgeführt werden müssen, ist es uns leider nicht möglich, alle Ideen und Wünsche umzusetzen. Es war uns wichtig, den Haushalt auszugleichen beziehungsweise einen kleinen Überschuss auszuweisen“, so der Ortschef. Im Mittelpunkt stünden die übertragenen Planansätze von bereits begonnenen Projekten. So beispielsweise die abschließenden Arbeiten an der Nordseite der Parkanlage im Stöckelfeld, die Lagermöglichkeiten an der Einsegnungshalle und die aktuell laufende Erweiterung der Kindertagesstätte.

Größere Investitionsstaus sollen auch in Zukunft vermieden werden. Man wolle die Vereinsarbeit weiter unterstützen und in diesem Jahr ein gebührendes Ortsjubiläum „875 Jahre St. Martin“ feiern. „Aufgrund der natürlichen Grenzen der Gemeinde, was deren finanzielle Möglichkeiten anbetrifft, werden wir auch in Zukunft kreativ sein müssen und zusätzlich auf punktuelle Arbeitseinsätze angewiesen sein“, stellte Glaser fest.

Weiter abgebaut werden die Schulden, die Ende 2024 bei 780.000 Euro liegen sollen. Daraus resultiert eine Pro-Kopf-Verschuldung von 451 Euro.

Die CDU stimmte dem Plan zu, wobei Daniel Christmann feststellte, dass bei den Umlagebelastungen durch VG und Kreis eine Höchstgrenze für die Gemeinde erreicht sei. Für die SPD erklärte Stefan Ruzika, dass die Vereine sowie die Kinder- und Jugendarbeit weiter unterstützt werden müssten. Die weitere Entwicklung des Pfarrzentrums sieht er als schwierig an, da verlässliche Planzahlen fehlten. Auch er hofft auf unveränderte Umlagesätze. „Aktuell können wir noch investieren, hoffen wir, dass das so bleibt.“ Gundula Berner (FWG-BL) schloss sich den Ausführungen ihrer Vorredner an.

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