Neustadt Haßloch: Boulebahn am Ebert-Platz geplant

Beliebter Freizeitspaß nicht nur in Frankreich: Boule.
Beliebter Freizeitspaß nicht nur in Frankreich: Boule.

HASSLOCH: Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll eine von der Haßlocher Liste (HLL) vorgeschlagene, aber auch schon im Ortsmarketingausschuss befürwortete Boulebahn gebaut werden. Als Standort für das rein spendenfinanzierte Projekt wird der Friedrich-Ebert-Platz dienen, dessen Spielplatzangebot parallel durch die Gemeinde verbessert werden soll.

Bereits im April 2017 hatte die Haßlocher Liste (HLL) mit einem Infostand auf dem Rathausplatz das Gespräch mit den Bürgern gesucht, um deren Meinung zu einer Boulebahn herauszufinden: Eine „schnelle Umsetzung“ war schon damals erklärter Wunsch der HLL, weswegen Willi von Lohr mit einem Benefizseminar für Whiskey-Freunde Spenden sammelte. Nun hat die HLL sowohl den Erlös von damals als auch die Koordination des Projekts an den Ersten Beigeordneten Tobias Meyer (CDU) übergeben, wie Willi von Lohr auf RHEINPFALZ-Anfrage mitteilt. „Uns ist eine baldige Lösung wichtig, die rein durch Fundraising finanziert wird“, betont von Lohr, der für die HLL im Haßlocher Gemeinderat sitzt.

Viele Gedanken um den Standort

Bis jetzt stehen für die Umsetzung einer Boulebahn 9500 Euro zur Verfügung, teilt Meyer auf Anfrage mit: 1000 Euro seien das aufgerundete Ergebnis des Whiskey-Seminars der HLL, 500 Euro kämen von einem anonymen Einzelspender. Die weiteren bis jetzt gesammelten Spenden stammten von zwei Banken, einer Firma und den Gemeindewerken. Über die Frage nach dem geeigneten Standort habe man sich „viele Gedanken gemacht“, versichern Meyer und von Lohr. Während es auf dem Gelände des Skiclubs am Sandbuckel bereits eine vereinseigene Boulebahn gebe, wolle man nun eine Anlage schaffen, die „zentraler gelegen“ und somit „jedem Interessierten zugänglich“ sei. Außerdem wünsche er sich mit der Boulebahn einen weiteren „Ort der Begegnung“, so Meyer. Vom Standort „Schiltchen“ zwischen Schmäh- und Gillergasse, der im Ortsmarketingausschuss bereits zuvor als Mehrgenerationenplatz diskutiert worden war, sei man abgekommen. Als Grund nennt Meyer die Eigentumsverhältnisse, an denen auch die Haßlocher Immobilien GmbH (HIK) beteiligt sei. Das mache es schwierig, das Gelände zu nutzen. Der Park vor den Gemeindewerken sei „nicht zentral genug“ gelegen. Ein Baugrundstück, den Platz vor der Christuskirche im Zentrum und den Standort Ludwigstraße habe man ebenfalls ausgeschlossen, und auch die Fläche hinter dem Rathaus scheide aus: „Hier haben wir den Expertenrat einer Sportspielerin und eines Freizeitspielers eingeholt, und beide kritisierten die Idee“, erklärt von Lohr.

Boulebahn nur aus Spenden

Letztlich sei man so auf die Idee gekommen, den Friedrich-Ebert-Platz – von den Bürgern meist Ebertpark genannt – zu nutzen, berichtet der Erste Beigeordnete aus den internen „Sondierungsgesprächen“. Der dort vorhandene Spielplatz solle nun „sowieso neu gestaltet“ werden, was laut Pressesprecher Marcel Roßmann „keinem großen Masterplan mit entsprechendem Beschluss“ folge, sondern durch „partielle Einzelmaßnahmen zur Attraktivierung des Platzes“ erfolgen werde. Im aktuellen Haushaltsjahr seien 28.000 Euro für die Spiel- und Bolzplätze der Gemeinde eingestellt, und man habe vor, ein Wasserspiel für den Ebertpark anzuschaffen. Der Bau der Boulebahn realisiere sich aber rein aus den Spenden, was laut Willi von Lohr „die Besonderheit dieses Projekts“ darstellt: „Wir wollen einfach zeigen, dass es möglich ist, schnell zu handeln, ohne hierfür extra Mittel aus dem Haushalt beantragen zu müssen.“

Eröffnung dieses Jahr geplant

Die Attraktivierung des Platzes soll schon in Kürze beginnen, „und wenn alles nach Plan läuft, wollen wir auch die Boulebahn noch in diesem Jahr eröffnen“, kündigt Meyer an. Wie von Lohr kann er sich vorstellen, dass aus den Sponsorengeldern auch Bänke installiert werden. Das Spiel an sich und verursache „mit Sicherheit keinen Lärm, der das bisherige Spielplatzgeräusch übersteigt“. Eine gesonderte Pflege sei nicht erforderlich, so von Lohr: „Die Bahn mit ihren unterschiedlichen Schichten muss sich sogar verändern, damit nicht immer alles gleich verläuft.“ „Was wir aber noch bräuchten, wäre zwei oder drei Sätze Boulekugeln“, meint von Lohr, „falls noch jemand so etwas zu Hause herumliegen hat.“ Um Boule richtig zu spielen, benötige man die „echten“ Kugeln aus Metall, keine Boccia-Plastikvariante. Meyer kündigte außerdem an, mit dem benachbarten Altenpflegeheim Theodor-Friedrich-Haus das Gespräch zu suchen, damit auch die ältere Generation in den Genuss der Boulebahn komme. Denkbar sei auch, dass die Kugelsätze von dort oder einem anderen nahen Standort aus an Nutzer verliehen werden könnten.

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