Neustadt FDP setzt auf Nachwuchsmann

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Seine Jugend und Ausbildung als Diplom-Finanzwirt stehen für die Themen, denen sich Markus Dürr widmen will: Generationengerechtigkeit und Steuersenkungen. Der 22-Jährige wurde gestern Abend als Bundestagskandidat der FDP im Wahlkreis Neustadt-Speyer nominiert.

24 der 25 Delegierten aus den FDP-Kreisverbänden Neustadt, Bad Dürkheim, Speyer und Rheinpfalz haben im Scheffelhaus für Markus Dürr als Direktkandidat der Liberalen bei der Bundestagswahl gestimmt. Ein Parteimitglied enthielt sich der Stimme. Der Hambacher ist seit 2010 Mitglied der Jungliberalen und seit 2015 FDP-Mitglied, „weil das die einzige Partei ist, die sich für Freiheit und Bürgerrechte stark macht“. Er ist in Ludwigshafen geboren, in Neustadt aufgewachsen, hat am Gymnasium in Edenkoben sein Abitur gemacht und anschließend an der Finanzhochschule, ebenfalls in Edenkoben, die Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt absolviert. Er arbeitet auf einer halben Stelle an zwei Tagen in der Woche beim Finanzamt in Speyer. Die zweite Hälfte seines „Arbeitslebens“ in der Woche gehört dem Studium der Rechtswissenschaft in Mainz. In seiner Freizeit macht er Musik bei der Kolpingskapelle Hambach und spielt Tischtennis beim TTC Diedesfeld. Bei seiner Vorstellungsrede stellte Dürr die Steuerpolitik der großen Koalition in den Mittelpunkt. Trotz der Rekordsteuereinnahmen und Niedrigzinsen weigerten sich CDU und SPD, die Steuern deutlich zu senken. Die kalte Progression, die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz und steigende Sozialabgaben würden den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen. Im Gegenzug gebe es eine Kindergelderhöhung um zwei Euro. „Das reicht nicht mal für eine Tasse Kaffee mehr im Monat“, so Dürr. Arbeitsministerin Andrea Nahles greife ständig in die Rentenkasse und stehe für eine Politik, die mit Generationengerechtigkeit nichts mehr zu tun habe. Seine Generation werde eines Tages die Konsequenzen dieser verfehlten Politik ausbaden müssen. Dürr ist der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft, Energie und Finanzen bei den Jungliberalen auf Bundesebene. Am Vorabend der Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) auf dem Hambacher Schloss nutzte der Neustadter FDP-Vorsitzende Matthias Frey die Gelegenheit, die neue Partei scharf anzugreifen. Nicht-Demokraten würden sich unter der demokratischen Tradition des Hambacher Schlosses sonnen. „Radikale, die an Grenzen auf Menschen schießen wollen, missbrauchen die Historie des Festes“, so Frey. Damals hätten in Hambach Franzosen und Polen für die Einheit Europas demonstriert, die heute endlich umgesetzt sei. Die FDP stehe für ein weltoffenes Deutschland, das Menschen in Not helfe und aufnehme, aber auch für eine kontrollierte Aufnahme. „Mit einem richtigen Einwanderungsgesetz hätten wir uns die ganze Diskussion erspart“, so sein Kommentar. Frey ist zuversichtlich, dass die FDP 2017 in den Bundestag, „wo sie unbedingt gebraucht wird“, zurückkehrt. Mit der erfolgreichen Landtagswahl im Rücken habe man genug Selbstbewusstsein und mit den Ministern Volker Wissing und Herbert Mertin wieder prominente Speerspitzen im Land, die liberale Werte in der Landesregierung hochhalten würden.|wkr

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