Neustadt Es darf wieder gescherzt werden

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Neustadt. Unverhofft kommt oft? Das muss sich im Falle des Fußball-Bezirksligisten VfL Neustadt noch weisen. Fürs Erste kam „unverhofft“ vorgestern Abend: Die Elf von der Haidmühle schlug in einem Nachholspiel Südwest Ludwigshafen mit 3:1 (0:0) und verbesserte sich dank der ersten Punkte des Jahres um einen Tabellenplatz auf Position 15.

Der VfL ist mit der von ihm verdrängten TSG Deidesheim nun punktgleich, verfügt jedoch über ein besseres Torverhältnis. Viktor Müller brachte Neustadt mit 1:0 in Führung. Mircea-Olivin Vacaru erhöhte, Spielertrainer Rudolf Benkler schoss per Elfmeter das 3:0. „Zu mehr reicht es nicht mehr“, scherzte der 40-Jährige über seine eigene Quote. Schließlich hatte er zuvor, ebenso humorig, einen Doppelpack prophezeit. Das Versäumte kann er am Sonntag (15 Uhr) nachholen, wenn Branchenprimus Phönix Schifferstadt an der Haidmühle gastiert. Benkler hält dies allerdings für ausgeschlossen: „Das kann nicht gehen. Wir gewinnen nur 1:0.“ Ein Spaß, natürlich. Der 1. FC 08 Haßloch imponiert in diesen Wochen als „Serientäter“. Mit dem 3:2 beim FV Freinsheim feierte die Elf von Trainer Christian Lederle den siebten Sieg in Serie. Seit dem 8. Oktober 2016 stehen zehn Siege und drei Unentschieden in der Bilanz. In Freinsheim lag der FC mit 1:2 zurück, der Siegtreffer gelang Kaan Temizkan in der 87. Minute. Lederles Team ist gewappnet für die beiden nun anstehenden Kracher. Bei dem ersten handelt es sich um das Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den Tabellenzweiten SV Büchelberg. Die Habenseite des Gastes weist zwölf Punkte mehr aus als jene des einen Rang dahinterliegenden FC 08. Über den Jahreswechsel hinweg siegte der Aufsteiger aus der Südpfalz elfmal nacheinander, erst zweimal verlor er: gegen Primus Phönix Schifferstadt und – den 1. FC 08 Haßloch. Beide Partien endeten aus Büchelberger Sicht 1:3. Lederle relativiert den Hinrundenerfolg seines Teams jedoch: „Es war so, dass Büchelberg bestimmend war, mehr Ballbesitz und die besseren Chancen hatte. Wir hatten einen guten Torwart, Moral und das Glück auf unserer Seite.“ Auch mit Blick auf den Erfolg in Freinsheim mischt Lederle Lob mit Kritik: „Wir wissen, dass wir eine tolle Moral gezeigt haben. Wir wissen aber auch, dass diese Leistung noch lange nicht perfekt war.“ Die Vorfreude ist riesig, die Spannung steigt. Das Personal – ist nicht vollzählig. Lars Engisch fehlt definitiv, Andreas Brill schlägt sich mit einer Zerrung herum. Jonas Riesbeck fehlte im Dienstagtraining erkrankt. Der zuletzt gesperrte Jens Rehhäußer darf wieder mitwirken. Wer auch immer ausfällt – Lederle kann sich auf seine Bank verlassen. Beste Beispiele sind der zu Beginn kaum berücksichtigte Kaan Temizkan, André Hubach oder Jannis Faust. Lederle: „Es ist positiv, wenn man sich fragen muss, wen man eigentlich aufstellt. Andererseits: Man muss unangenehme Entscheidungen treffen.“ Auch der VfB Haßloch ist nach der Winterpause unbezwungen. Drei Spiele, sieben Punkte, zuletzt das 4:2 beim FC Lustadt, dank dem die Gelb-Schwarzen das Wort „Abstiegskampf“ aus ihrem Wortschatz streichen können. Mit 36 Zählern und Platz acht geht es nun um zweierlei: weiter in der Tabelle zu klettern und im Vorgriff auf die kommende Runde taktisch variabler zu werden. In Lustadt probte der VfB ein 4-3-3-System. Es klappte. „Bis auf das frühe 0:1 nach einem Standard hat die Mannschaft ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagt Trainer Frank Lieberknecht. Das hat Folgen. „Wir sind aus dem Gröbsten raus, das merkt man schon. Wir freuen uns jetzt auf jedes Spiel.“ Am Sonntag (15 Uhr) heißt der Gastgeber SV Ruchheim. In der Hinserie verlor der VfB 2:3. Die TSG Deidesheim hatte am vorigen Wochenende spielfrei. Trainer Markus Humbert nutzte dies für eine Stippvisite in Kapsweyer. Dort empfing der heutige Gast (19.30 Uhr), die SG Steinfeld/Schweighofen/Kapsweyer, die FG 08 Mutterstadt. Ins Auge fielen Humbert vor allem der „agile“ Spielertrainer Thierry Juncker und Stürmer Nicklas Hau, der beide Tore beim 2:1-Erfolg erzielte. „Die SG hat einen kleinen Spielerkader, aber eine kompakte Mannschaft mit individueller Qualität“, sagt Humbert. Ihm steht fast das komplette Personal zur Verfügung. Die TSG belegt Rang 16, die SG Position 13. Tabellarisch trennen beide Teams drei Plätze – und elf Punkte. Acht Spiele stehen aus. „Jedes ist wie ein Pokalspiel“, sagt Humbert.

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