Neustadt Engagiert für die ältere Generation

Werner Stahler, langjähriger Vorsitzender des Haßlocher Seniorenbeirats und vielfältig in der Gemeinde und darüber hinaus engagierter Bürger, ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

Im Berufsleben setzte sich der 1928 im Haßlocher „Brühl“ geborene Stahler auf vielen Ebenen im sozialpolitischen Bereich ein. 1942 trat er in die IBAG ein, lernte den Beruf des Maschinenschlossers. Ab 1957 war er bei der IBAG Mitglied des Betriebsrats, ab 1967 freigestellter Betriebsratsvorsitzender. Unter anderem gehörte er später dem Gesamtbetriebsrat der Mohr & Federhaff AG an, war Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Korff Stahl AG und Mitglied der Aufsichtsräte dieser Unternehmen. Viele weitere Ämter bekleidete Stahler: Unter anderem war er 1962 bis 1972 im Vorstand der AOK Neustadt und 1961 bis 1991 im Refa-Bezirksvorstand und stellvertretender Vorsitzender. Zehn Jahre lang wirkte er in der Vertreterversammlung und in der Tarifkommission der IG Metall Neustadt mit, 20 Jahre im DGB-Kreisvorstand. Als Beisitzer war er viele Jahre bei Sozial- und Arbeitsgerichten tätig. 1991 ging Stahler in den Ruhestand und engagierte sich dann vor allem in der Seniorenarbeit. Von 1994 bis 2009 war er Vorsitzender des Haßlocher Seniorenbeirates. Bei zahlreichen Projekten war er der Ideengeber: So wurde der Fahrradweg von der Obermühle zur Geinsheimer Straße von den Senioren wieder hergerichtet, zusammen mit anderen Aktiven mit baute er die Unterstellhütte im Haßlocher Wald. Der umtriebige Rentner brachte die Aktion „Standfestigkeit der Grabsteine“ auf den Weg und installierte mit seinen Mitstreitern die Halter für Gießkannen auf dem Parkfriedhof. Am Soldatenweiher und im Haßlocher Wald stellte er mit seiner Seniorengruppe zahlreiche Bänke und Tische auf. Stolz war er darauf, dass der Seniorenbeirat die Einrichtung des Ruftaxis initiiert hatte. Ein besonderes Anliegen war für ihn der Seniorentanz, den er im November 1994 initiierte. Heute noch treffen sich an jedem Dienstagnachmittag Senioren im 08-Clubheim zum Tanzen. Erst vor zwei Jahren hatte Stahler die Organisation des regelmäßigen Tanztreffs abgegeben. Stahler suchte stets die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der Polizei und dem Gewerbeverein. Bei Geschäftsleuten erreichte er, dass sie nach Möglichkeit barrierefreie Eingänge schafften. Stets hielt er die Senioren mit Vorträgen bekannter Referenten auf dem Laufenden. Er besuchte die Tagungen des Landesseniorenbeirates, um sich zu informieren und Anregungen für seine Arbeit zu holen. Werner Stahler war nicht immer ein bequemer Gesprächspartner, wenn es um die Belange der Senioren ging. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit boxte er förmlich manche seiner Anliegen durch. Für seine Verdienste bekam er hohe Auszeichnungen. 1980 erhielt Stahler die Ehrennadel des Landes, 1995 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 1996 wurde er mit dem Generationspreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Auch die Gemeinde erkannte sein Engagement um den Ort an und verlieh ihm 2002 die Goldene Verdienstmedaille. Kraft für seine vielen Tätigkeiten gaben ihm seine Ehefrau, die zwei Söhne sowie die Enkelkinder. Werner Stahler wird am Donnerstag, 3. März, um 14 Uhr auf dem Friedhof an der Bahnhofstraße beigesetzt. (my/Archivfoto: Mehn)

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