Neustadt Einige Lücken in der Gastronomie

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Dass Deidesheim für viele Gäste aus nah und fern auch wegen seiner Gastronomie ein beliebtes Ausflugsziel ist, ist kein Geheimnis. Während die gehobene Gastronomie derzeit immer mehr Zuspruch findet, sieht die aktuelle Situation bei einigen lange ansässigen Betrieben derzeit ein wenig anders aus. Einige Gaststätten sind derzeit geschlossen. Das hat unterschiedliche Gründe.

Das bekannteste und wohl älteste Gasthaus der Pfalz im Zentrum der Stadt, das Restaurant „Zur Kanne“ hat seit dem 12. Juni seine Pforten geschlossen. Der Grund: Die Eigentümer, die Familie Bürklin-von Guradze hat sich zu einer Neukonzeption entschieden. Statt eines Restaurants wie bisher soll im kommenden Jahr eine Vinothek und Weinbar mit kleinen, auserwählten Speisen sowie vorwiegend eigenen Weinen, aber auch Tropfen von internationalen Freunden, entstehen. „Wir wollen neue Akzente setzen und dabei mit unseren Weinen dort präsent sein, wo die Menschen sind“, sagt Bettina Bürklin von Guradze zur Erweiterung des Standorts. Dieses Projekt wird von manchen Beobachtern im Ort kritisch beäugt. Dennoch hält das Wachenheimer Traditionsweingut an diesen Plänen fest und glaubt, eine Marktlücke an der Weinstraße schließen zu können. Neues gibt es auch vom Ketschauer Hof, der im Eigentum der Niederberger-Unternehmensgruppe ist. Das Restaurant 1718 ist von seinem ursprünglichen Standort im ehemaligen Pferdestall des früheren Gutsbesitzers Bassermann-Jordan in das benachbarte Kelterhaus umgezogen. Dort setzt der neue Küchenchef Alfred Friedrich, der einst im Tiger-Palast in Frankfurt den Kochlöffel schwang, mit einer verfeinerten Küche zusätzliche Akzente. Anders ist die Situation beim bekannten Weinlokal „Woibauer“, das auch beliebter Treffpunkt der „Schoppenkämpfer“ war. Nach dem plötzlichen Tod der allseits bekannten Wirtin Ursula Wahl und der Erkrankung ihres langjährigen Lebenspartners Werner Leim ist die Fortführung des Lokals noch ungewiss. „Wir prüfen im Familienkreis alle Möglichkeiten“, ließ ihr Sohn Markus Wahl verlauten. Fest steht allerdings, dass niemand von den Kindern der verstorbenen Wirtin das urige Weinlokal fortführen wird. Ebenfalls geschlossen ist aktuell auch der benachbarte „Weinkeller“, wo nach mehreren Pächterwechseln derzeit die weitere Zukunft noch ungewiss ist. Zum Verkauf steht die ebenfalls in der Schloßstraße befindliche ehemalige Pizzeria Miramar an. Aus Altersgründen hat die Eigentümerfamilie den Betrieb aufgegeben. Vollzug gibt es inzwischen bei der Gaststätte „Schloßwiese“, die ein Unternehmer erworben hat. Welche Nutzung dort angestrebt wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Dagegen fand die TSG Deidesheim für ihre Vereinsgaststätte an der Bezirkssportanlage einen Wirt, der den Betrieb mit deutsch-griechischer Küche fortführt. Zuversichtlich zeigte sich der Deidesheimer Stadtbürgermeister Manfred Dörr, dass in Kürze auch beim Cafe-Bistro „Central“ nach monatelangem Leerstand der Pachtvertrag mit einem neuen Pächter unterschrieben werden kann (die RHEINPFALZ hat zuletzt am 4. Juni berichtet). Mit einer Eröffnung des Lokals in der Stadthalle Deidesheim rechnet Manfred Dörr noch im Herbst dieses Jahres. |wij

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