Neustadt Ein Spätzünder mit Ehrgeiz

Nico Prenzel (rechts) habe seinen sportlichen Werdegang maßgeblich unterstützt, sagt Martin Roth (hinten).
Nico Prenzel (rechts) habe seinen sportlichen Werdegang maßgeblich unterstützt, sagt Martin Roth (hinten).

«Neustadt.»Die BSG Neustadt III beendet ihre Saison so, wie sie sie begonnen hat: gegen den Post SV Bad Kreuznach. Heute, Samstag, besucht Neustadt – derzeit Rangvierter – den Rheinhessenpfalz-Liga-Dritten in Bad Kreuznach (18 Uhr). „Es kann alles dabei rauskommen“, sagt Martin Roth von der BSG III zum anstehenden Kopf-an-Kopf-Rennen. Er spielt seit 15 Jahren Badminton: „Bisher habe ich es geliebt und gelebt.“

In ihrer letzten Partie stehen sich die BSG Neustadt und der Post SV Bad Kreuznach gegenüber. Nach den 13 Spielen der aktuellen Runde ist klar: Das Ergebnis sei nicht prophezeibar, also „offen“, sagt Martin Roth. Seit dem Saisonstart im September sammelten die Akteure aus Neustadt vier Siege, fünf Unentschieden und vier Niederlagen auf ihrem Konto. Die erste Pleite war die Partie gegen den nächsten Rückrunden-Gegner. „Besonders die Bad Kreuznacher Herren sind stark“, weiß Roth. Im Hinspiel hatte Neustadt mit 3:5 verloren. „Das war aber sehr knapp“, erinnert sich der Neustadter. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden sich die zwei Mannschaften in der heutigen Begegnung erneut liefern. „Für uns geht es aber nicht mehr um Ab- oder Aufstieg“, erklärt Roth. Sein Team sei auf Rang vier sicher in der Liga. Obwohl ersatzgeschwächt – Heidrun Reffert fällt aus – lautet die Neustadter Devise laut Roth: „Ein Sieg wäre schön, ist aber kein Muss.“ Martin Roth ist 34 Jahre alt und war ein Spätzünder: Der Sozialpädagoge spielt erst seit rund 15 Jahren Badminton. „Ich hatte zum ersten Mal als 19-Jähriger einen Schläger in der Hand“, erzählt Roth. Der Oberstufen-Schulsport hat dazu geführt, dass er über Ecken zur TSG Haßloch kam. Damals spielte auch Nico Prenzel – heutiger Akteur der BSG I – in Haßloch. Nach den ersten Trainingseinheiten bemerkte Roth schnell: Der Sport mache ihm Spaß, und „Prenzel als damals deutlich stärkster Spieler in der TSG Haßloch“, so Roth, habe seinen Ehrgeiz geweckt. Zunächst war sein Weg jedoch steinig: Als Spätzünder fehlte die Technik. Mit zusätzlichen Trainingscamps und viel Eigenmotivation sei aber schrittweise der Aufstieg gelungen. Erst in Haßloch, später in Neustadt. „Vor acht Jahren bin ich mit meinem heutigen Doppelpartner Felix Weiß zur BSG Neustadt gewechselt.“ Nico Prenzel war schon vorher zur BSG gegangen. Prenzel habe, so Roth, seinen sportlichen Werdegang maßgeblich unterstützt. „Er hat sich über die Jahre zum Beispiel nicht gescheut, sich mit mir zusammen für Doppelspiele bei Turnieren zu melden“, berichtet Roth. Der Suchtcharakter, den Badminton für Roth hatte, existiert nach wie vor. „Das Gefühl, den Federball sauber zu treffen und das anschließende Geräusch“, so der Mannheimer, seien unbeschreiblich. Außerdem: Badminton sei Roths Meinung nach eine technisch und taktisch anspruchsvolle Sportart. „Das ist schwer zu sehen, wenn man nur zuschaut.“ Das Taktische zeige sich vor allem im Doppel: „Es ist schneller. Der Charakter unterscheidet sich von Spiel zu Spiel und Partner zu Partner.“ Roth fasziniert die Kombination aus Einzel- und Mannschaftssport. „Denn am Ende vom Spieltag entscheidet die Team-, nicht die Einzelleistung, ob man siegt oder eine Niederlage kassiert.“ Auch für die BSG II endet die Runde in der Rheinland-Pfalz-Liga mit zwei Auswärtsspielen – heute gegen den SVE Mendig (18 Uhr) und am Sonntag gegen den TV Mainz-Zahlbach (11 Uhr).

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