Neustadt „Ein richtig schlechter Tag von uns“

«Neuhausen.» Es waren noch 15 Minuten zu spielen, und die Drittliga-Handballer der TSG Haßloch lagen beim TSV Neuhausen mit zehn Toren zurück. Statt sich aufzubäumen, wirkten die Haßlocher zunehmend verunsichert und blieben hinter den Erwartungen zurück. Dank einer konsequenten Leistung setzten sich die Neuhausener mit 31:23 (16:12) durch und zeigten damit eine wichtige Reaktion im Abstiegskampf.

Denn in der Vorwoche hatten die MadDogs noch eine Fünf-Tore-Führung gegen den direkten Konkurrenten TV Willstätt verspielt. TSG-Coach Tobias Job betonte: „Bereits nach zehn Minuten hätten wir hier wegziehen müssen. Das haben wir nicht gemacht und wurden dafür bestraft.“ Statt beim Stand von 4:2 (4.) den Vorsprung auszubauen, glich Neuhausen aus (4:4 / 6.) aus. Bis zum 9:9 (18.) war die Partie ausgeglichen, dann zogen die MadDogs kontinuierlich davon. Die Neuhausener zeigten vor allem in schwierigen Phasen des Spiels emotionale Stärke und ließen sich nicht verunsichern. So auch nach der Halbzeit, als die 16:12-Führung auf 17:15 dahinschmolz (34.). Wieder bereitete den Neuhausenern die offensiver umgestellte Abwehr des Gegners Probleme. Aber eine geschlossene Mannschaftsleistung war der Schlüssel zum Erfolg. Ab der zehnten Minute agierte die 6:0-Deckung sehr konsequent und aggressiv. Der Mittelblock um Leon Pabst und Patric Letzgus überzeugte, und Schlussmann Nicolas Gross vereitelte insgesamt zwölf Chancen. „Die Mannschaft hat gearbeitet und sich nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Kompliment“, sagte Neuhausens Trainer Eckard Nothdurft, der im Training eine „super Trainingsintensität“ beobachtet hatte. Die Enttäuschung hat die Mannschaft noch enger zusammengebracht. Nothdurft war voll des Lobes: „Wir haben gedeckt, wie noch nie und bis auf wenige Minuten das durchgezogen, was wir uns vorgenommen hatten.“ Haßlochs Angriff hatte zunehmend Probleme, geeignete Mittel zu finden, scheiterte an Gross oder vergab leichtfertig. Den Gästen fehlte der nötige Biss. „Wir haben ganz gut angefangen, dann aber etliche freie Würfe leichtfertig vergeben. Das war ein richtig schlechter Tag von uns. Wir haben die Neuhausener nicht in den Griff bekommen“, sagte Haßlochs Rückraumspieler Kevin Seelos, der seine drei Treffer bezeichnenderweise in der ersten Viertelstunde erzielte. Auch der bundesligaerfahrene Neuzugang Denni Djozic, der erstmals im Kader stand, schaffte es nicht, entscheidende Akzente zu setzen. Im Angriff zeigten die Neuhausener eine wesentlich konzentriertere Leistung als zuletzt und vergaben nur selten aussichtsreiche Möglichkeiten. Mit schnellen Angriffen riss das Team immer wieder Lücken in die kompakte 6:0-Abwehr der Haßlocher. „Das war der Handball, den wir spielen müssen. Wir haben viel gekreuzt und so Haßlochs Defensive in Bewegung gebracht“, betonte Neuhausens Mittelmann Lucca Holder und ergänzte: „Wir haben die richtigen Mittel gefunden.“ TSG-Trainer Tobias Job erwartet nun gegen den TV Willstätt eine Reaktion: „Das ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Ich hoffe, dass wir da ein anderes Gesicht zeigen.“ Unrecht wäre das auch den Neuhausenern nicht, schließlich sind die Willstätter ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenverbleib. Die Filder-Handballer sind in der kommenden Woche beim TuS Fürstenfeldbruck zu Gast. Nothdurft spricht von einem „unfassbar schweren Spiel“. So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Pfaffmann (40. – 60.) – Gregori, Zeller (4), Seelos (3/1) – Borodovski (3) – Kern (2) – Stefan Job (1) – Hannes (3), Zech, Muhovec, Schmieder, Freitag, Hartstern (5), Röller, Djozic (2/1). Spielfilm: 4:6 (12.), 8:7 (16.), 16:12 (Halbzeit), 17:15 (34.), 26:16 (45.), 31:23 (Ende) - Zeitstrafen: 2:6 - Siebenmeter: 7/7 - 3/2 - Beste Spieler: Holder, Gross, - Zeller - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Geiss/Kretzler (Mannheim).

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