Neustadt „Ein angeschossener Tiger“

Hassloch. Schwere Auswärtsaufgabe für den Handball-Oberligisten TSG Haßloch. Die Sieben von Trainer Ralf Schmitt gastiert heute, Samstag, 19.30 Uhr, bei der MSG HF Merzig/Brotdorf.

Vier Auswärtsspiele warten auf die TSG in dieser Saison noch, außer Merzig noch in Bingen, in Mülheim und in Budenheim. Vier mögliche Stolpersteine auf dem Weg zur Oberligameisterschaft und dem Aufstieg in die Dritte Liga. Gewinnt die TSG aber alle ihre ausstehenden sechs Begegnungen, steigt sie sicher auf. Dann hätte Verfolger SV 64 Zweibrücken keine Chance mehr, noch an den Haßlochern vorbeizuziehen. „Merzig/Brotdorf wird auf jeden Fall eine der schwersten Aufgaben, die uns in der Restsaison noch erwarten“, sagt Schmitt. Man treffe auf einen „angeschossenen Tiger“, so Schmitt. Die Saarländer bekamen am vergangenen Wochenende – unter den Augen von TSG-Mannschaftsbetreuer Peter Schäfer und einiger Haßlocher Spieler – richtig Dresche, verloren bei den VTV Mundenheim mit 15:28. „Das macht es für uns nicht leichter“, ist sich Ralf Schmitt sicher. In Haßloch will man in der entscheidenden Phase der Saison nichts dem Zufall überlassen. Schmitt hat die Anzahl seiner Videostudien des Gegners wieder erhöht, schaut sich jeden Kontrahenten dreimal an, um seine Mannschaft optimal vorbereiten zu können. Auch den kommenden Gegner hat er schon längst seziert, sich Wege und Kniffe überlegt, wie man diesem beikommen kann. Dazu gehört eine optimale Justierung des Haßlocher Herzstücks, der Abwehr. Die zweitbeste Defensive der Oberliga ließ bislang erst 584 Gegentore zu – das sind drei mehr als Zweibrücken und ein Schnitt von knapp 24 Gegentreffern pro Spiel. „Es ist immer unser Ziel, den Gegner unter 20 Treffern zu halten“, sagt Schmitt. Das gelang in den vergangenen Spielen allerdings nicht immer. Wenn aber, wie zuletzt beim 36:23-Erfolg in Wörth, früh die Spannung aus dem Spiel ist, ist die Gegentorgrenze für Schmitt eher ein statistischer Wert. „Es geht einfach darum zu wissen, dass wir, wenn wir den Gegner unter 20 Toren halten, gewinnen“, sagt Schmitt. Verzichten muss die TSG Haßloch neben dem Langzeitverletzten David Oetzel (Schulter) auf Elias Magin (Knorpelschaden) und Andreas Mauer, der beruflich in den USA weilt. Wieder dabei ist Florian Kern, der zuletzt berufsbedingt gefehlt hat und auch diese Woche noch auf einer Schulung weilte, am Samstag aber direkt zum Spielort kommt. Und natürlich sind auch Andreas Friedrich und Kevin Seelos mit von der Partie, denen Schmitt nach viel Trainingsausfall in den vergangenen Monaten wegen eines Praktikums beziehungsweise einer Verletzung zuletzt eine gute Formentwicklung zugesteht. Alles kleine, aber wichtige Faktoren, um nicht auf der Zielgeraden zu stolpern. Der Aufsteiger aus Merzig startete mit 12:6-Punkten gut in die Saison, kassierte zuletzt aber einige knappe Niederlagen, unter anderem Anfang März gegen Zweibrücken (20:23). Seit vergangenem Wochenende befinden sich die Saarländer nun auf einem Abstiegsrang. „Ich weiß auch nicht, was da los ist“, sagt Schmitt. „Sie gewinnen einfach nicht mehr.“ Bleibt für Haßloch zu hoffen, dass dies auch für Samstag gilt. (tnf)

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