HASSLOCH Ehrenamtstag: Südpfälzerin unter Preisträgern

Der SWR sendete live vom Rathausplatz in Haßloch.
Der SWR sendete live vom Rathausplatz in Haßloch.

Der landesweite Ehrenamtstag in Haßloch endete am Sonntag mit einer Livesendung des Südwest-Rundfunks, bei der engagierte Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ausgezeichnet wurden. Darunter auch eine junge Frau aus der Südpfalz.

Als Besucher einer Livesendung des Fernsehens hat man zu tun. Man muss zum Beispiel klatschen, an den richtigen Stellen und möglichst begeistert. Die zahlreichen Besucher, die am frühen Sonntagabend auf den Haßlocher Rathausplatz gekommen waren, um bei der Sendung „SWR Ehrensache 2023“ dabei zu sein, meisterten diese Aufgabe bestens. Schließlich hatte Regisseur Michael Schulze und Moderator Martin Seidler ja auch vor Beginn der Sendung genau erklärt, wie es funktioniert: „Ich sage, dass hier in Haßloch die Stimmung toll ist, dann klatscht ihr.“

Zwei Bühnen und jede Menge Technik waren auf dem Rathausplatz aufgebaut, zahlreiche Mitarbeiter des SWR im Einsatz. Zu Beginn der Sendung lief Seidler zwischen den voll besetzten Zuschauerreihen über den Platz, vor ihm rückwärtslaufend, sein „Lieblingskameramann“, wie er ihn nannte. Einfacher hatte es da der Kollege, der in luftiger Höhe saß und von dort eine an einem langen, schwenkbaren Ausleger befestigte Kamera bediente.

Auf der aufwendig dekorierten Hauptbühne wartete die Jury, die über die Vergabe von drei der fünf Ehrenamtspreise entschied: Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn – die der Moderator leger Fürstin Gabriela nannte – Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg, als Elektropop-Duo Glasperlenspiel bekannt, und der Nachwuchs-Comedian Toby Käp. Die Zuschauer auf dem Rathausplatz erfuhren so einiges, was das Publikum auf der Couch vor dem Fernseher nicht mitbekommt. Etwa dass auf der Bühne umgebaut wurde, und eine junge Frau den Jurymitgliedern das Gesicht abtupfte – keiner soll schließlich mit glänzendem Gesicht im Fernsehen zu sehen sein.

Projekt „Schüler für Tiere“

Bereitwillig ließ sich auch die Südpfälzerin Sabine Luppert, die im Publikum saß, das Gesicht abtupfen. Sie bekam für ihr Projekt „Schüler für Tiere“ einen der Ehrenamtspreise. Die Lehrerin möchte auch außerhalb des Unterrichts Kinder und Jugendliche für einen respektvollen Umgang mit Tieren und ihrer Mitwelt sensibilisieren, auch in Zusammenarbeit mit Tier- und Umweltschutzorganisationen im Ausland.

Guido Meudt, der sich als Vorsitzender der Pfarrer-Landvogt-Hilfe in Mainz seit 45 Jahren täglich um Obdachlose kümmert, und Jens Schawaller, der in Montabaur seit 1999 beim „kleinsten Judoverein der Welt“ als Assistenz-Trainer und in der Öffentlichkeitsarbeit engagiert ist, sind die beiden anderen Preisträger. Der Sonderpreis von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ging an Tim-Can Werling, der sich in Trier in der Initiative „Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts“ engagiert.

Kurz nach 19 Uhr öffnete Moderator Seidler, mit Spannungsmusik unterlegt – einen Umschlag, der den Namen dessen enthielt, der den Publikumspreis bekam. Es ist Josef Hausen aus Kelberg, der bereits Hunderten von Kindern ehrenamtlich das Schwimmen beigebracht hat. Zehn Kandidaten, die gemeinsam an einem Tisch auf dem Rathausplatz saßen, waren nominiert worden. Von 28. August bis Sonntag, 19 Uhr, konnte auf der Website des SWR abgestimmt werden.

Unter den Nominierten war auch der Haßlocher Armin Jung, früherer Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Neustadt. Jung engagiert sich im kulturellen Bereich, beispielsweise als Vorsitzender des Kulturvereins „Ältestes Haus Haßloch“. Dass er den Preis nicht erhielt, trug er mit Gelassenheit. Er habe keine Ahnung, wer ihn nominiert habe und warum, erzählte er.

Derweil strahlte ein anderer Haßlocher – Bürgermeister Tobias Meyer. Schließlich hatte die Ministerpräsidentin gerade im Fernsehen gesagt, der Ehrenamtstag in Haßloch sei „einer der besten, denn wir je gefeiert haben“.

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