Maikammer Drei Solarprojekte auf den Weg gebracht

Die Kraft der Sonne nutzen: Freiflächen-Photovoltaik.
Die Kraft der Sonne nutzen: Freiflächen-Photovoltaik.

Gleich drei Projekte in der Verbandsgemeinde Maikammer zielen darauf ab, Sonnenenergie zu nutzen. Der Verbandsgemeinderat hat dafür mit Änderungen des Flächennutzungsplans die Weichen gestellt.

Die Firma Tenneco, deren Gelände zum Teil auf Maikammerer und Kirrweilerer Gemarkung liegt, will nicht nur einen Großteil ihrer Dachflächen mit Solarmodulen bestücken (21.300 Quadratmeter), sondern auch unbebaute Firmengrundstücke mit einer 12.000 Quadratmeter großen Freiflächen-Photovoltaikanlage (FF-PVA) belegen. Diese Flächen liegen auf Gemeindegebiet von Maikammer und Kirrweiler. Bis zu 80 Prozent des erzeugten Stroms will Tenneco selbst verbrauchen und so jährlich knapp 2300 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht einer CO2-Bindung von über 78.000 Bäumen.

Tenneco plant Freiflächen-Anlage

Tenneco hatte das Projekt zuvor zusammen mit dem Projektierer Clear Sky in allen drei Ortsgemeinden vorgestellt. Maikammer wie auch Kirrweiler hatten der Änderung des Flächennutzungsplans für die geplante FF-PVA zugestimmt. Die betroffenen Firmenflächen auf der Gemarkung Maikammer waren bisher als Gewerbefläche ausgewiesen, die in Kirrweiler als landwirtschaftliche Flächen. Beide hat der VG-Rat jetzt in Sonderbaufläche geändert. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, einen städtebaulichen Vertrag auszuarbeiten, der mit Clear Sky geschlossen werden soll. Darin soll festgelegt werden, dass das Unternehmen die Kosten für die Änderung des Flächennutzungsplans trägt.

Ebenfalls eine Sonderbaufläche soll eine bisher als landwirtschaftlich eingestufte Fläche nahe der A65 an der südlichen Gemarkungsgrenze von Kirrweiler werden. Dort will die Gemeinde Kirrweiler auf einer eigenen Fläche in der Größe von fünf Fußballfeldern eine FF-PVA errichten. Ein Solar-Biotop soll dort entstehen: Das bedeutet, dass die Module auf etwa zwei Meter hohen Ständern stehen, so dass auf dem Boden eine Blühwiese gedeihen kann und Schafe dort weiden können. Betrieben werden soll die Anlage von einen Bürgergenossenschaft. Laut Verwaltung zeichnet sich nach Rücksprache mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt eine Lösung ab, die Kirrweiler die Möglichkeit bietet, die gesamte Fläche und nicht nur den westlichen Teil mit einer FF-PVA zu bestücken.

Solarmodule über den Rebzeilen

Drittes Projekt, mit dem die Kraft der Sonne genutzt werden soll, ist der Plan von Kirrweilerer Winzern, auf ihren Weinbergen, die in unmittelbarer Nähe der geplanten FF-PVA der Gemeinde liegen, eine Agri-Photovoltaikanlage zu bauen. Damit würde eine gleichzeitige Nutzung ihrer Flächen als Wingerte und für die Stromerzeugung ermöglicht. Solarmodule sollen dabei in einer Höhe von etwa vier Metern über den Rebzeilen stehen. Eine Agri-PVA hat laut Verwaltung gegenüber einer herkömmlichen FF-PVA den Charme, dass die landwirtschaftliche Nutzung trotz Stromgewinnung auf derselben Fläche erhalten bleibt. Die Änderung des FNP gibt nun auch diese Möglichkeit her.

Außerdem in das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans einbezogen sind die Planungen für eine Buswendeschleife am Gymnasium Edenkoben, die die Maikammerer Gemarkung betrifft, und der geplante Bau einer Tagespflege in Maikammer.

Das Planungsbüro BIT Stadt + Umwelt aus Karlsruhe wurde mit der Änderung des FNP inklusive des Umweltberichts für knapp 13.000 Euro beauftragt.lam

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