Kreis DÜW/SÜW Die Aussteiger: Sechs Orts- beziehungsweise Stadtbürgermeister treten nicht mehr an
Sechs Orts- beziehungsweise Stadtbürgermeister aus den Verbandsgemeinden rund um Neustadt werden bei der Kommunalwahl im Juni nicht mehr antreten. Darunter die drei Bürgermeister der „Sitzgemeinden“, also der Gemeinden, in denen die jeweilige Verbandsgemeinde ihren Sitz hat. Zwei von ihnen, Manfred Dörr (Deidesheim) und Karl Schäfer (Maikammer), gehören zu den Urgesteinen in der Kommunalpolitik.
Deidesheim
Manfred Dörr CDU) steht seit zwanzig Jahren an der Spitze seiner Heimatstadt und ist seit 50 Jahren Mitglied im Stadtrat. Er wurde schon 1974 in das politische Gremium seiner Heimat gewählt, damals als Vertreter der Jungen Union. Dass er sich in diesem Jahr zurückziehen will, hat er frühzeitig angekündigt. Dörr ist auch Mitglied im Verbandsgemeinderat und engagiert sich außerdem bei der Bewegung Cittàslow, die sich für mehr Lebensqualität und eine nachhaltige Umweltpolitik einsetzt. Seit 2015 ist er Präsident von Cittàslow Deutschland. Beruflich war er früher Lehrer, zuletzt an der Realschule Plus in Deidesheim.
Frankeneck
Marco Fränzel (SPD) ist erst seit 2019 im Amt, sein Rückzug kommt überraschend. Im RHEINPFALZ-Interview vor einem Jahr hatte er noch gesagt, er könne sich eine zweite Legislaturperiode durchaus vorstellen. Jetzt die Kehrtwende. Zur Begründung sagte er, er habe nicht die volle Unterstützung seiner Partei. Fränzels Entscheidung vorausgegangen war der Rückzug seines Beigeordneten Hans Seiberth, der aus gesundheitlichen Gründen im September 2023 sein Amt als Beigeordneter und sein Ratsmandat aufgab.
Forst
Bernhard Klein (CDU) hat wie Dörr frühzeitig bekannt gegeben, dass er sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl stellen wird. Der 69-jährige Rechtsanwalt stand dann drei Legislaturperioden lang an der Spitze der kleinsten Gemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Deidesheim. Klein ist außerdem Mitglied im Verbandsgemeinderat.
Lindenberg
Reiner Koch (FWG) ist ebenfalls seit 15 Jahren Ortsbürgermeister. Seit 1999 sitzt er im Gemeinderat. Der 63-Jährige war hauptberuflich Polizist und arbeitete 40 Jahre lang bei der Polizeiinspektion Speyer. Seit 2020 ist er im Ruhestand. Seinen Rückzug hatte er beim Neujahrsempfang im Januar bekannt gegeben. Im RHEINPFALZ-Interview sagte er, der Ärger mit dem Dorfgemeinschaftshaus sei ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen.
Lambrecht
Karl-Günter Müller (FWG) steht seit zehn Jahren an der Spitze der Stadt Lambrecht. Bei der Frage, ob er noch einmal kandidieren will, wollte er sich lange nicht festlegen, ließ aber durchblicken, dass er eigentlich aufhören will. Erst als klar war, dass Tanja Bundenthal-Beck bereit ist, für die FWG ins Rennen zu gehen, war die Entscheidung gefallen. Müller ist 67 Jahre alt und war früher Servicetechniker bei der Telekom.
Maikammer
Karl Schäfer (CDU) hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass er sich zurückziehen werde. Der gebürtige Westpfälzer (70) ist der dienstälteste Ortsbürgermeister in der Region, er ist seit 1994 im Amt. 34 Jahre lang war er außerdem hauptamtlicher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maikammer – bis 2017.