Neustadt Derby-Gedanken verdrängen

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Neustadt. Dreimal Heimrecht: Die Fußball-Bezirksligisten der Region nehmen den 16. Spieltag der Saison in Angriff. Keines der Teams spielt am Sonntag – aus gutem Grund: Schon am Dienstag gilt es, die nächste Etappe zu bewältigen.

Südwest Ludwigshafen - VfB Haßloch (heute, 19.30 Uhr).

Die Spieler des VfB haben zwei schwere Aufgaben vor sich. Erstens: Sie müssen das Derby am Dienstag gegen den 1. FC 08 aus den Hinterstübchen verbannen, zumal zweitens der heutige Gastgeber Südwest Ludwigshafen als Tabellenfünfter nur mehr fünf Punkte hinter Platz zwei rangiert und höchst motiviert agieren wird. „Die wollen ja raus aus der Bezirksliga und riechen jetzt dran“, sagt VfB-Trainer Frank Lieberknecht in Erwartung eines offensiv ausgerichteten Widersachers. Für seine Elf müsse das kein Nachteil sein. Beim 0:0 vor Wochenfrist gegen Fortuna Billigheim-Ingenheim habe sie bewiesen, mit Laufbereitschaft und taktischer Disziplin auch unter erschwerten Bedingungen bestehen zu können. „Das war für mich noch mal ein richtiger Schritt nach vorne“, sagt Lieberknecht. Vier Spiele sind die Gelb-Schwarzen ungeschlagen, sie verbuchten in diesem Zeitraum zehn von zwölf möglichen Punkten. Mit André Grässer und Kevin Klein fehlten gegen Billigheim zwei Stützen, das macht den Punktgewinn umso wertvoller. Grässer steht vor der Rückkehr auf den Platz. Nebenbei, Lieberknecht gibt sich keinen Illusionen hin, was die Gedanken an das Derby gegen 08 angeht: „Klar, das schwingt bei den Spielern mit ...“ 1. FC 08 Haßloch - SG Steinfeld/Kapsweyer/Schweighofen (Samstag, 15 Uhr). Die Papierform verheißt den „Nullachtern“ eine scheinbar leicht zu lösende Aufgabe. Sie selbst belegen mit 22 Punkten Platz acht, der Gast aus der südlichsten Pfalz nimmt mit 14 Punkten Rang 13 ein. Doch Trainer Christian Lederle weist zu Recht darauf hin, dass die Tabelle in Bezug auf die Partien seiner Elf nicht immer eine Aussagekraft besitze. Bei den Abstiegskandidaten VfL Neustadt (2:2) und TSG Deidesheim (1:5) geriet der FC ins Straucheln, bei Spitzenteam SV Büchelberg feierte er einen Sieg (3:1). So ist es vonnöten, den Fokus zu wahren und nicht schon an das Ortsduell beim VfB drei Tage später zu denken. Lederle ist davon überzeugt, dass dies gelingt: „Wir freuen uns nach einer Woche Pause auf dieses Spiel. Und danach heißt es VfB gegen FC 08.“ Lederle muss in seine Planung kranke und angeschlagene Spieler einbeziehen. Christian Rebres beispielsweise schlägt sich mit muskulären Problemen herum, Dominik Doll beklagt eine Bänderverletzung. Und der Gegner flößt Lederle durchaus Respekt ein. „Wenn sie vollzählig sind, haben sie Qualität.“ VfL Neustadt - VfR Frankenthal (Samstag, 16.30 Uhr). Es gibt wenige Spiele, von denen man sagen kann, dass der VfL sie als Tabellenvorletzter gewinnen muss. Das kommende zählt zweifellos dazu. Schlägt die Elf von der Haidmühle den einen Punkt schlechteren Tabellenletzten aus Frankenthal nicht oder verliert sie gar, wird die Mission Klassenerhalt nahezu unerfüllbar. Das neue Gespann Benkler/Doll würde mit einer riesigen Hypothek in die Winterpause gehen. „Wir haben noch fünf Spiele in diesem Jahr, im Grunde müssen wir vier davon gewinnen. Auf jeden Fall dürfen wir keines verlieren“, sagt Interimstrainer Reiner Schwartz. Das 1:2 in Steinfeld hat ihn schwer enttäuscht, abermals schien es, als gebe seine Mannschaft nicht alles. „Ein paar Prozent fehlen, warum auch immer“, sagt Schwartz. In einer Ansprache fand er deutliche Worte. Der während der Partie verletzte Benedikt Sauer wurde am Knie mit sechs Stichen genäht. Von schlimmeren Schäden blieb er verschont. TSG Deidesheim - FC Lustadt (Samstag, 17 Uhr). 4:1 gegen den SV Ruchheim, 0:4 bei der FG Mutterstadt: Nach gelungenem Debüt steckte Trainer Markus Humbert einen Rückschlag ein. Mit elf Punkten blieb die TSG Tabellen-14. und spürt weiterhin großen Druck. Es folgen vier Heimspiele in Reihe. Das erste erscheint als das schwerste: Gegner ist der mit Routine gespickte Rangdritte FC Lustadt, betreut von Michael Seitz, einem Spezi Humberts aus gemeinsamen Speyerer Tagen. „Eine gute Truppe“, sagt Humbert, fügt jedoch an, dass die TSG den FC in der vergangenen Saison zweimal geschlagen habe. Da spielten beide Teams noch in der A-Klasse, Lustadt wurde Meister, die TSG stieg über die Relegation auf. Aus dem 0:4 in Mutterstadt zieht Humbert auch Positives. Der Trainer, der Wert darauf legt, unabhängig vom Ergebnis dem Clubhaus des Gastgebers die Ehre zu erweisen, stellte mit Freuden fest, dass trotz der Klatsche zwölf Mann in Mutterstadt verweilten. „Dieser Zusammenhalt kann uns die Klasse halten“, sagt Humbert. |aboe

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