Neustadt „Der Lauf der Zeit“

Neustadt. „Man singt deutsch“ – so könnte man das Programm überschreiben, mit dem die Neustadter Sängerin Nicole Metzger demnächst neue musikalische Wege geht. Freilich ohne ihre langjährige Verwurzelung im (englischsprachigen) Jazz deswegen zu verleugnen.

Den Standards des Genres, auch Blues und Soul will sie treu bleiben, aber ihrem Repertoire eine weitere Facette hinzufügen. Feste Konstellationen wie das Duo mit Gitarrist Wesley G. oder das Trio mit Wesley G. und Bassist Dietmar Fuhr oder die New York- und French Connection werde es aber weiter geben, so Metzger. Geboren wurde das neue Projekt, das als „Gedankenkarussell“ startete und mittlerweile den Namen „Der Lauf der Zeit“ trägt, im Sommer 2013 bei einem gemeinsamen Projekt mit der Schauspielpädagogin Ela Sommer zum damaligen Kulturfest, als beide mit 16 Frauen ein deutschsprachiges Projekt einstudierten. „Da bekam ich Lust, auch mal auf Deutsch zu singen“, sagt Metzger. Es sei der Wunsch entstanden, das Publikum nicht nur über die Stimme und die Musik, sondern auch über die Sprache zu erreichen. „Jazz und deutsch passen gut zusammen“, ist Metzger überzeugt. Konkrete Formen nahm die Idee wenig später an, als die Texterin Heike Kramer – eine langjährige Freundin Metzgers und im Brotberuf Osteopathin und Physiotherapeutin – ihr anbot, ein Programm für sie zu schreiben: „Sie vermag es, mir Worte in den Mund zu legen, als seien sie meinen eigenen Gedanken und Gefühlen entsprungen“, sagt Metzger. Begleitet wird sie dabei von befreundeten musikalischen Weggefährten: Jean-Yves Jung (Piano und Hammond-Orgel), Jean-Marc Robin (Schlagzeug), Dietmar Fuhr (fünfsaitiger Kontrabass), Marcel Löffler (Akkordeon), Angela Frontera (Percussion) und Zélia Fonseca (Gitarre), die ihrerseits einige der Kompositionen beisteuern. „Jüngster Spross“ des Septetts ist Zélia Fonseca, die nach dem Tod ihrer langjährigen Duo-Partnerin Rosanna nun wieder musikalisch durchstartet und gerade eine neue CD aufnimmt. „So international und multikulturell die Künstlerinnen und Künstler der Band sind, so vielseitig und klangfarbenfroh sind auch ihre Kompositionen geworden: Europäische Klänge wiegen sich in Walzerrhythmen, Chansons kommen swingend daher, Jazzharmonien mischen sich mit südamerikanischen und afrikanischen Rhythmen“, beschreibt Metzger das Programm, das derzeit 14 Titel umfasst. Premiere feiert es am 19. September auf der Kleinkunstbühne der „Reblaus“ in voller, siebenköpfiger Besetzung. „Das Projekt ist aber so angelegt, dass unterschiedliche Settings möglich sind“, erklärt Metzger, dass der „Lauf der Zeit“ auch Auftritte als Trio oder Quartett spielbar ist. „Diese Vielseitigkeit macht den Reiz aus“, ist die Neustadter Sängerin überzeugt. Teil des Repertoires sind über die Eigenkompositionen hinaus Stücke von Michel Legrand und Charles Trenet, die Metzger über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Eine CD soll im Oktober eingespielt werden, in voller Besetzung tritt die Gruppe nach der „Reblaus“-Premiere noch einmal am 17. Oktober im Nachtcafé in Mannheim-Vogelstang auf.

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