Neustadt Denkbar knapp gescheitert

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Teningen. Es war ein Nervenspiel für die Mannschaft von Tobias Job und die knapp 30 mitgereisten Fans in Blau und Weiß. 60 Minuten lang ging es hin und her, bis Handball-Drittligist TSG Haßloch bei der SG Köndringen-Teningen am Ende mit 31:32 denkbar knapp das Nachsehen hatte.

Damit ist der gute Auftakt mit zwei Siegen zu Saisonbeginn dahin und man befindet sich auf Platz elf der Tabelle. Unzufrieden ist man in Haßloch mit dem Saisonstart aber nicht, auch wenn am Samstag wichtige Punkte im Abstiegskampf verpasst wurden. Am kommenden Wochenende steigt das Derby beim VTV Mundenheim – eine Mannschaft, die man schlagen muss, will man in der Liga bleiben. Dabei hatte das Gastspiel bei der neuformierten Mannschaft im Breisgau vielversprechend angefangen. Die beiden Rückraumshooter Elvijs Borodovskis und Dominic Hartstern konnten jeweils zwei Würfe gegen die offensive Abwehr der Gastgeber im Tor unterbringen und so Hoffnung bei den Pfälzern schüren. Und auch hinten stand die TSG gegen den eher kleinen Rückraum der Hausherren kompakt und ließ zu Beginn wenig zu. Schnell lag die Job-Sieben mit 4:1 in Front. Doch die Euphorie des guten Auftakts ließ schnell nach, und in allen Mannschaftsteilen schlichen sich zu viele Nachlässigkeiten ein. Vor allem in der Abwehr lief wenig nach Plan, und die Gegner in den gelben Trikots wurden zu leichten Toren über den Kreis eingeladen. „Wir haben zu viele individuelle Fehler begangen und es dem Gegner zu einfach gemacht“, war Tobias Job nach dem Spiel nicht zufrieden mit der Defensivleistung seiner Mannschaft. Anders als im Derby gegen Hochdorf stimmten diesmal aber die Einstellung und der Kampf, der in der zweiten Hälfte das Geschehen bestimmte. Etwas zu übermotiviert war dabei anscheinend Linkshänder Ales Muhovec, der, nachdem er zweimal hintereinander aus dem Rückraum erfolgreich war, kurz vor der Pause aufgrund eines Ellenbogenchecks im Angriff mit der Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Nach der Kabinenansprache schafften es dann die Mannen von Trainer Job nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Unnötige Fehler und leichtfertig vergebene Chancen erlaubten den Gastgebern, auf drei Tore davonzuziehen. „Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff auf den Gegner bekommen und waren im Angriff oft zu statisch“, war der verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammte Daniel Schlingmann einigermaßen enttäuscht aufgrund des spielerisch schwachen Auftritts der TSG. Spielerische Defizite machte die Mannschaft am Samstag jedoch mit Einsatz wett. Der Drei-Tore-Rückstand war schnell wieder egalisiert, und es bahnte sich eine spannende Schlussphase an, in der die Pfälzer plötzlich wieder in Front waren. „Da habe ich gedacht, es ist vorbei“, bekannte der Teninger Coach Ole Andersen, seines Zeichens ehemaliger dänischer Nationaltrainer, und wusste auch: „Wir hatten am Ende Glück.“ Dieses Glück fehlte der TSG in der entscheidenden Phase des Duells. 90 Sekunden vor Schluss fand einer von vielen Schlagwürfen von Pascal Bührer – mit 58 Treffern Führender in der Torschützenliste der dritten Liga – den Weg vorbei am Block und Keeper Ilan Eigenmann ins Gehäuse der Pfälzer. Haßloch hatte zwar noch mal die Chance auf den Ausgleich, an diesem Tag sollte es aber einfach nicht sein. „Nach diesem Spielverlauf wäre auch ein Unentschieden gerecht gewesen“, haderte ein enttäuschter Tobias Job am Ende auch mit dem Schiedsrichtergespann, das in der Schlussviertelstunde auf beiden Seiten mit einigen fragwürdigen Entscheidungen in die Partie eingegriffen hatte, ohne jedoch eine Mannschaft zu bevorzugen. So zog Job zum Schluss ein halbwegs versöhnliches Fazit: „Das war trotz der Niederlage heute ein ordentliches Auswärtsspiel. Wir werden in den nächsten Spielen unsere Punkte holen.“ So spielten sie TSG Haßloch: Röll, Eigenmann - Borodovskis 9/4, Masica 3, Muhovec 2, Gregori, Hartstern 7, Job 3, Winkelmann, Zellmer 4, Kurka, Zech 1, Kern 2, Wilde. Spielfilm: 1:4 (7. Minute), 4:5 (10.) 6:6 (13.), 10:8 (21.), 13:12 (27.), 17:15 (34.), 20:17 (39.), 24:21 (45.), 25:25 (49.), 26:27 (51.), 28:28 (54.), 31:30 (58.) - Zeitstrafen: 3/3 – Gelbe Karten: 3 – 3 – Siebenmeter: 6/7 – 4/5 – Beste Spieler Jens Kvist, Felix Zipf, Pascal Bührer (SG) – Elvijs Borodovskis, Dominic Hartstern (TSG) – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Meiler/Müller (Augsburg/Kempten)

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