Neustadt „Das Abi ist eure Eintrittskarte“

„Endlich geschafft“ – das waren laut Schulleiter Eduard Seger die meistgehörten Worte nach den mündlichen Abiturprüfungen in der vergangenen Woche: Ihre Abschlusszeugnisse nahmen nun 48 Abiturientinnen und 38 Abiturienten des 15. Jahrgangs am Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) entgegen. „Ihr könnt auf eure Leistungen stolz sein“, so Seger, der aber auch durchaus kritische Untertöne hinsichtlich des Umgangs mit der neugewonnenen Freiheit seiner Schüler in den letzten Tagen anschlug. Mit einem Notendurchschnitt von 2,5 liege man „wieder über dem langjährigen Landesdurchschnitt“. „Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob eine Gesellschaft intelligenter wird, je mehr junge Menschen das Abitur machen“, sagte Oberstudienrat Norbert Fuchs in seiner Abiturrede. Aber der Begriff „Bildung“ mit all seinen Facetten bedeute „lebenslanges Lernen“ und habe mit dem Abitur der Schüler „einen weiteren erfolgreichen Höhepunkt erreicht“. Das mache ihn „optimistisch für die Zukunft der Abiturienten“. Drei gute Wünsche gab Fuchs den Absolventen mit auf den Weg: „Verändern Sie sich! Seien Sie Sie selbst! Bekennen Sie Farbe!“ Der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Thorsten Jabs, betonte in einer launigen Rede, angelehnt an das Schülermotto „Abi Potter – 13 Jahre voll de’ Mord“, dass alle Schüler die Jahre an der Schule für „Zauberei und Hexerei HAGwarts“, und „unter Einwirkung vieler mystischer und magischer Kräfte“ mit Erfolg abgeschlossen hätten. „Ihr habt viel gelernt, bildet euch fundierte Meinungen und vertretet sie, übernehmt Verantwortung, bestimmt euren neuen Lebensabschnitt und zukünftigen Lebensweg selbst.“ Witzig und pointiert gestalteten Katharina Rösch und Samuel Brandstetter ihre Abiturrede: „Wir entsprechen nicht dem Durchschnitt, aber man hat uns Reife attestiert.“ Das bedeute neben den schulischen Leistungen vor allem, Verantwortung zu übernehmen: „Wir werden mit den Lehrern Frieden schließen. Reife ist, Bewertung zu akzeptieren.“ Rösch betonte, die Abiturienten seien „genauso intelligent wie früher, aber die Knöpfe sind bei uns woanders“. Den bisherigen Mitschülern sagte sie: „Das Abi ist eure Eintrittskarte, und wenn es nicht klappt, nehmen wir die Hintertür.“ Den musikalischen Rahmen gestaltete die Stufenband mit „Time of our lives“ von Tyrone Wells und „Louie Louie“ von Richard Berry. Mit „Wie Melodien zieht es mir“ von Johannes Brahms, vorgetragen von Lana Hartmann (Gesang) und Susanne Day (Klavier) ertönten klassische Klänge. Gemeinsam verabschiedeten sich alle Abiturienten mit „Jetzt und hier“ von den Wise Guys von ihrer Schule.

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