Neustadt Blarr: Naturschutz ist Staatsziel

„Der Brandschutz und der Naturschutz sind gleichrangig zu behandeln.“ Mit diesen Worten reagiert Umweltdezernentin Waltraud Blarr (Grüne) auf die Kritik von Feuerwehr-Inspekteur Stefan Klein an ihren Äußerungen zum geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Lachen-Speyerdorf.

Wie mehrmals berichtet, lehnt Blarr den geplanten Standort ab, weil dafür eine kleine Parkanlage mit 60 Bäumen teilweise weichen müsste. Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) verweist auf den gültigen Stadtratsbeschluss und will an dem Standort in der Ortsmitte festhalten. „Naturschutz ist kein Selbstzweck, sondern nach dem Grundgesetz ein Staatsziel“, so die neue hauptamtliche Beigeordnete. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen diene unmittelbar den Menschen. Sie wehre sich deshalb dagegen, Brandschutz und Naturschutz gegeneinander auszuspielen. Bei dem Wäldchen handele es sich um eine städtische Ausgleichsfläche, für die nun eine erneute Ausgleichsfläche gefunden werden müsse. Dabei sollte es einen räumlichen Zusammenhang geben. Für das Angebot der Feuerwehr, 60 neue Bäume zu pflanzen, sei sie dankbar, obwohl es leider lange Jahre dauern werde, bis die Neupflanzung die gleichen ökologischen Funktionen wie der wertvolle Altbestand erfüllen könne. Ziel müsse daher sein, möglichst viele der Bestandsbäume, die zahlreichen Vogel- und Fledermausarten als Lebens- und Brutstätte diene, zu erhalten. Dies habe auch der Oberbürgermeister zugesagt. Zudem biete ein CDU-Antrag, der im Ortsbeirat behandelt wurde und die Nutzung regenerativer Energien sowie eine Dachbegrünung für den Neubau vorschlage, wertvolle Anregungen zur Minimierung des Eingriffs. „Ich stehe für Gespräche mit allen Beteiligten bereit und strebe eine einvernehmliche Lösung an“, so die Dezernentin.

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