Neustadt Auf Patrouille im Stadionbad

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Wenn das Stadionbad zu Spitzenzeiten rappelvoll und das Gedränge im Wasser sowie auf den Liegewiesen groß ist, können sich die von der Sonne dauerbestrahlten Gemüter durchaus mal erhitzen. Damit sich kleine Reibereien dann nicht zu einem handfesten Streit hochschaukeln, setzen die Stadtwerke als Betreiber des Stadionbads bereits seit einigen Jahren externe Sicherheitskräfte ein.

Am zurückliegenden Wochenende, das ja ein verlängertes und sehr heißes war, zogen mal wieder regelmäßig jeweils zwei Security-Männer ihre Runden. Natürlich nicht durchs kühle Nass, sondern über die Liegewiesen und die Spielwiese. Versierte Stadionbad-Besucher wissen: Größere Streits gehören zwar nicht unbedingt zur Tagesordnung, aber im Vergleich zu den anderen drei Neustadter Freibädern (Hambach, Mußbach, Duttweiler) ist im Sommerspaß-Mekka zwischen Sauter- und Talstraße deutlich mehr Konfliktpotenzial vorhanden. „Ganze schlimme Dinge gibt es nicht, aber es kommt durchaus mal zu einem Handgemenge zwischen Badegästen“, weiß auch Holger Mück, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke und zuständig für das Stadionbad. Um die Sicherheit der Besucher bestmöglich zu gewährleisten, engagiere man zu Spitzenzeiten Kräfte eines Sicherheitsdiensts aus Kaiserslautern. Diese auf Stundenbasis buchbaren Wachleute drehen natürlich nicht umsonst ihre Runden, das sei aber sinnvoll investiertes Geld, sagt Mück. Die Aufgabe der Schwimmmeister bestehe darin, die Badeaufsicht zu leisten – die Liegewiesen könnten diese nicht auch noch überwachen. Die Sicherheitskräfte konzentrierten sich hingegen voll und ganz auf das Geschehen abseits der Becken und griffen bei Streitigkeiten schlichtend ein, erklärt Mück. Meistens seien die Unstimmigkeiten dann auch schnell erledigt und kehre wieder Ruhe ein. Am vergangenen Freitag zum Beispiel ließ sich ein ziemlich erregter Badegast allerdings weder von den Security-Leuten, noch von den hinzu gerufenen Stadionbad-Mitarbeitern beruhigen. Es habe sich um einen Streit zwischen zwei Familien gehandelt, schließlich habe man die Polizei rufen müssen, berichtet Mück. Als die Beamten anrückten, sei aber nur noch ein aufgebrachter Störenfried übrig gewesen, wie die Neustadter Polizei gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ informierte. Da dieser weder die Personalien seiner Kontrahenten preisgeben, noch sich beruhigen lassen wollte, wurde er des Bades verwiesen. Damit sei die Sache aber erledigt gewesen, denn es gebe „keinen strafrechtlichen Hintergrund“, so die Polizei. Laut Mück wird dem Mann nun ein Stadionbad-Verbot für die gesamte Saison erteilt. Ein solches müsse von der Geschäftsführung ausgesprochen werden, was aber eher selten vorkomme: In seinen eineinhalb Jahren im Amt sei der aktuelle Fall erst der dritte dieser Art, so Mück. Ein Aufenthaltsverbot für den jeweiligen Tag können die Schwimmmeister im Stadionbad vor Ort und ohne Rücksprache mit der Geschäftsführung aussprechen. Die externen Security-Kräfte sind dazu aber nicht berechtigt. Ob man Sicherheitskräfte für ein Wochenende oder für Feiertage buche, werde jeweils mit Blick auf die Wettervorhersage entschieden, erklärt Mück. Denn dann strömen bekanntlich besonders viele Gäste ins Stadionbad – am vergangenen Wochenende waren es im Schnitt 2400 Besucher täglich. „Das ist schon ganz ordentlich“, sagt Mück. (ffg)

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