Neustadt Anfangsphase schlicht verschlafen

NEUSTADT. Unterhaltsam war es für die Zuschauer aufgrund der vielen Torszenen schon, was Aufsteiger SV Morlautern und der VfL Neustadt am Samstag in der Fußball-Verbandsliga Südwest ablieferten. Für die Neustadter verlief der Tag trotzdem frustrierend: Kläglich vergebene Großchancen wechselten sich mit haarsträubenden Fehlern im Defensivverhalten ab. Der VfL musste mit einer verdienten 1:3-Niederlage die Heimfahrt antreten.

Natürlich litt das VfL-Spiel darunter, dass Christian Rebres verletzt war und Fabian Ortlieb berufsbedingt kurzfristig ausfiel. Aber dies darf keine Begründung dafür sein, dass die Neustadter bereits die Anfangsphase völlig verschliefen. So musste Reiner Schwartz bereits in der zweiten Minute in höchster Not einen Schuss des freistehenden Marco Petrusch abwehren und nur vier Minuten später das 0:1 hinnehmen. Nach Vorlage von Petrusch durfte Christoph Weller sein Team ebenfalls unbewacht in Führung bringen. „Die ersten zehn Minuten waren katastrophal“, schimpfte Trainer Demir Hotic. In der 25. Minute bot sich dem VfL eine Riesenchance zum Ausgleich, als Ardijan Dullaj nach Zuspiel von Aleksandar Pranjes aus kurzer Distanz den Morlauterer Torwart Bastian Becker anschoss. Nachdem kurz darauf Noel Rapp auch die zweite Neustadter Möglichkeit vergeben hatte, machten es die Gastgeber wieder besser. Mit einem platzierten Flachschuss ins linke Eck traf Thomas Rekus zum 2:0. Bis zur Pause boten sich dann noch Pranjes und Andreas Marx zwei Torchancen, aber beide scheiterten an Becker. Zehn Minuten nach Beginn der zweiten Spielhälfte wechselte Hotic mit Saban Sabani für Abwehrspieler Dennis Heinisch einen zusätzlichen Stürmer ein und beorderte dafür Enrico Gottwald zurück in die Abwehr. In der 58. Minute keimte dann auch Hoffnung im VfL-Lager auf, als Marx per Handelfmeter der 1:2-Anschlusstreffer gelang. Die Morlauterer sorgten jedoch schnell wieder für klare Verhältnisse, denn nur fünf Minuten später verloren die Neustadter im Angriff den Ball, und Maximilian Kardasch schloss den anschließenden Konter mit dem Treffer zum 3:1 ab. Es war keineswegs so, dass sich der VfL aufgegeben hätte. Das Offensivspiel war aber viel zu einfallslos. Die meiste Gefahr kam nach zwei Rechtsflanken von Miguel Carvalho auf, aber diese konnten weder von Florian Schwertl, (65.), noch von Gottwald, in der letzten Minute genutzt werden. Da alle anderen Abstiegskandidaten ebenfalls ohne Punktgewinn blieben, wirkte sich die zweite Neustadter Niederlage in Folge nicht negativ aus. Mit Erleichterung nahm man im VfL-Lager auch den erneuten Sieg des Oberligisten TuS Mechtersheim zur Kenntnis: Falls die Römerberger den Klassenerhalt schaffen, müssten aus der Verbandsliga höchstens drei Mannschaften absteigen, und auf den drittletzten Rang haben die Neustadter fünf Zähler Vorsprung.

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