Neustadt Am Rande: Wem heut’ Nacht die Stunde schlägt

Der eine oder andere Kirchgänger wird morgen eine Stunde zu früh zum Gottesdienst in der Stiftskirche eintreffen. Davon jedenfalls geht Dekan Armin Jung aus. Aber nicht etwa, weil die Glocken falsch läuten. Glockentechnik und Kirchturmuhr werden automatisch per Funk auf die Winterzeit eingestellt. „Regelmäßig vergessen Menschen, zuhause ihre Uhren umzustellen“, sagt Jung und lacht. Er erinnert sich an einen Ostergottesdienst („Nicht in Neustadt!“), bei dem zwei Lektoren kurz vor knapp im Schlafanzug vorfuhren ... Die Lesung mussten sie natürlich nicht in der Nachtwäsche vortragen, das übernahmen andere. Zu spät kommen ist morgen aber nicht das Problem. Wer vergisst, die Uhr eine Stunde zurückzustellen, steht eben zu früh auf. Anders ist das für das Personal im Krankenhaus Hetzelstift und bei der Polizei: Wer Nachtschicht hat, muss von Samstag auf Sonntag eine Stunde länger arbeiten. Probleme und Einsätze ergäben sich daraus aber nicht, sagt Polizeihauptkommissar Andreas Müller. Man müsse nur „aufpassen, dass die Arbeitsstunden richtig erfasst und abgerechnet werden.“ Und im Krankenhaus? Da geht auch alles seinen Gang. Bei Geburten etwa werde vermerkt, ob das Baby um 2.18 Uhr Sommerzeit oder 2.18 Uhr Winterzeit zur Welt gekommen sei, sagt Sprecherin Claudia Reh. Kirchturmuhren werden automatisch umgestellt, Regionalzüge fahren zur betroffenen Stunde ohnehin nicht und die Neustadter Parkscheinautomaten gleichen täglich ihre Uhrzeit mit dem Zeitzeichensender in Frankfurt ab – das öffentliche Leben in Neustadt wird durch die Zeitumstellung offenbar nicht gestört. Ein Problem mit dem nächtlichen Vor und Zurück hat eben doch eher der alte Wecker auf dem Nachttisch ... (sba)

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