Neustadt am Rande der Bande:

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Fast jedes Wochenende ist das Familienquartett Silzle aus Landau bei einem Volkslauf in der Umgebung am Start. Die Zwillinge Lara und Marty ziehen begeistert mit. Auch wenn sie beim Volkslauf in Gimmeldingen „nur“ drei Kilometer gelaufen sind. „Wir sind auch schon Distanzen über fünf Kilometer gerannt“, erzählt die siebenjährige Lara. Der „kleine“ Schülerlauf über 800 Meter in Gimmeldingen ist den Geschwistern jedenfalls „viel zu kurz“. Ihre Eltern sind dabei, weil sie gerne Ausdauerläufe machen. „Locker, zum Spaß und ohne Leistungsdruck“, betont Mutter Stefanie. Vor zwei Wochen waren sie bei einem Lauf als Familienstaffel über zweimal 2,5 Kilometer am Start gewesen. „Diesmal war es in Gimmeldingen besonders lustig“, erzählt Vater Frank. Er und Sohn Marty seien etwas zu spät zum Start gekommen, das Feld sei bereits unterwegs gewesen. „Und trotzdem haben wir noch einige Läufer überholt“, freute sich Marty. Die Botschaft des Quartetts aus Landau lautet: „Laufen in der Natur macht Spaß. Besonders hier, das ist eine der schönsten Strecken.“ Auf alle Fälle waren Karen Drees und ihr Partner Lutz Schmeckenbecher aus Speyer vorbereitet. Beim Volkslauf des TV Gimmeldingen verzichteten sie auf die Benutzung der momentan baufälligen Duschanlagen beim Vereinsheim der Gimmeldinger ebenso wie auf die Fahrt zur Vereinsturnhalle am Hildenbrandseck. Die beiden Hobbyläufer hatten nämlich ihre eigene Dusche mitgebracht. Sie sprühten sich einfach nach dem Rennen mit einer Spritze ab, wie sie auch Landwirte, Gärtner oder Winzer benutzen, wenn sie Schädlinge chemisch bekämpfen wollen. In der Spritze mit fünf Liter Fassungsvermögen war aber „nur“ reines Wasser. Auch auf Duftstoffe oder eine leichte Mischung mit Duschzusätzen verzichteten die beiden Läufer. Es sollte ja nur der Schweißgeruch beseitigt werden. „Wir sind nicht die Schnellsten. Daher gibt es manchmal bei den offiziellen Duschräumen nur noch kaltes oder sogar dreckiges Wasser“, erzählte Drees lachend. Sie wollen es nicht darauf ankommen lassen, dass ihnen der Spruch „Wer zu spät bekommt, den bestraft das Leben“ aus den Sanitärräumen entgegen schallt. Denn mit 73 Minuten war Schmeckenbecher als Viertletzter rund 35 Minuten langsamer als die Schnellsten über zehn Kilometer. Gefallen hat es den Speyerern im idyllischen Gimmeldinger Tal sehr gut. „Wir kommen immer gerne hierher. Alles ist familiär, kurze Wege, kein großer Aufwand, mit viel Idealismus“, lobt Schmeckenbecher. Und seine Partnerin ergänzt: „Mit unserer Handdusche führen wir vielleicht mal einen neuen Trend ein.“ Sie empfiehlt: „Einfach in den Baumarkt gehen, dort kann man so ein Teil kaufen.“ Nach dem zarten Sprühnebel fühlten sie sich immerhin „ausgehfein“. Sie wollten gleich noch wissen, wo es in Gimmeldingen ein gutes Weinlokal gibt. |kle

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