Neustadt Am Rande der Bande:

In seiner spärlichen Freizeit neben Training und Beruf beschäftigt sich der Kapitän des Wasserball-Erstligisten SC Neustadt, Matthias Held, als Statistiker. Der 31-jährige Krankenkassen-Angestellte wertete die Bilanz des SCN-Kaders nach über 20 Pflichtspielen in der Saison 2014/2015 aus. Dass er dabei gleich in allen drei Kategorien an der Spitze steht, konnte er im Vorfeld nicht wissen. Der Spielführer ist vor allem dem heimischen Publikum als kämpferisches und spielerisches Vorbild aufgefallen. Er erzielte in der abgelaufenen Spielzeit 49 Tore, musste 29 Hinausstellungen hinnehmen und wurde dreimal zum Spieler des Tages gekürt. Wobei Held, seit zwei Jahren Spielführer, schwer an seiner Disziplin gearbeitet hat. Um dem Team auch ein moralisches Vorbild zu sein, hält er sich mit Protesten gegen Schiedsrichterentscheidungen inzwischen stark zurück. Dabei wird der groß gewachsene Held, der für seine Distanzschüsse gefürchtet ist, nicht selten hart attackiert. Nicht mehr dabei ist der Ungar Barnabas Albert, der trotz einer langen Sperre wegen Unsportlichkeit von fünf Ligaspielen 31 Tore beisteuerte. Albert war einer der wenigen SCN-Spieler, dem im Wasser mitunter der Gaul durchging. Ex-Kapitän Stefan Ehrenklau, ein Sportsmann mit untadeligem Auftreten, der mit 18 Saisontreffern und seiner routinierten Spielweise eine wichtige Stütze des Teams war, tritt auf eigenen Wunsch ins zweite Glied zurück. Er wird künftig nur noch bei Personalmangel die Erstligamannschaft des SC Neustadt unterstützen. Wie in den Vorjahren spielt es übrigens keine Rolle mehr, wenn in einem Wasserball-Team der Ersten Liga EU-Ausländer am Ball sind. Dank der Initiative des SC Neustadt vor zwei Jahren hat der Deutsche Schwimmverband seine Regularien überarbeitet. So kann der SCN etwaige Personalnöte in der neuen Saison dank seines international ausgerichteten Teams ausgleichen. (kle)

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