Neustadt Neustadt: Preise für Saalbau-Tickets steigen kräftig

An 16 Abenden im Jahr bietet die Stadt Neustadt im Saalbau Theater und Konzerte an – genutzt wird dieses Angebot auch von Auswär
An 16 Abenden im Jahr bietet die Stadt Neustadt im Saalbau Theater und Konzerte an – genutzt wird dieses Angebot auch von Auswärtigen, die bemerkt haben, wie günstig es hier ist. Archivfoto: LM

Die Preise für die drei städtischen Abo-Reihen im Neustadter Saalbau sollen von der Saison 2019/20 an um im Schnitt 30 Prozent angehoben werden. Dies sieht ein Vorschlag der städtischen Kulturabteilung vor, der am Mittwoch bei der Sitzung des Kulturausschusses nach zunächst durchaus kontroverser Diskussion einstimmig angenommen wurde. Die endgültige Entscheidung muss nun der Stadtrat treffen.
Das Abonnement für die sechs Saison-Veranstaltungen der Konzert- und die Schauspielreihe würde demnach 118 Euro statt wie bisher 90 Euro in der höchsten Preisstufe kosten, Einzelkarten 28 statt 20. In der niedrigsten Preisklasse 4 käme demnach eine Erhöhung von 45 auf 60 Euro für das Abo und von 10 auf 14 Euro für Einzeltickets auf die Kunden zu. Für die Reihe „Leichte Muse“ mit ihren vier Veranstaltungen pro Spielzeit wären im höchsten Preissegment künftig 85 Euro statt 65 Euro für das Abo zu bezahlen und 42 statt 32 Euro in der niedrigsten Preisklasse 4. Die ermäßigten Preise zum Beispiel für Schüler werden in allen Reihen entsprechend angepasst.

Preissteigerung „unumgänglich“



Die Preissteigerung sei nicht unerheblich, aber angesichts der allgemeinen Preisentwicklung und der Finanzsituation der Stadt unumgänglich, erläuterten Kulturdezernent und Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer und Kulturamtsleiter Wolfgang Dinges bei der Vorstellung der Pläne. Auch die interne Stabsstelle Rechnungswesen habe vor dem Hintergrund der Diskussion um die „Freiwilligen Leistungen“ eine Erhöhung empfohlen. Im Vergleich zu den Nachbarsstädten Landau, Frankenthal und Kaiserslautern, die als Referenz herangezogen wurden, weil hier oft identische Stücke im Schauspielbereich angeboten würden, bleibe Neustadt aber auch nach der Preisanhebung immer noch günstiger, so Dinges, der diese Aussage auch durch Zahlen untermauerte.
Durch die Preiserhöhung würden zudem nun auch die durch das zu Beginn dieser Saison etablierte neue Ticketsystem anfallenden System- und Vorverkaufsgebühren an die Kunden weitergegeben. Geschähe dies nicht, würden der Stadt allein deshalb Einbußen in Höhe von 15.000 Euro entstehen und sich der Zuschussbedarf für die Kulturreihen noch weiter erhöhen. Dieser lag nach Angaben des Kulturamtsleiters im Haushaltsjahr 2017 bei 126.919 Euro, was bedeutet, dass 53 Prozent der Kosten für die drei Reihen von der Stadt subventioniert wurden. Insgesamt standen 2017 Ausgaben von 235.232 Euro, Einnahmen durch Kartenverkäufe in Höhe von 108.313 Euro gegenüber.

„Objektiv zu günstig“



„Wir sind objektiv zu günstig“, konstatierte Röthlingshöfer mit Blick auf den Umstand, dass inzwischen Besucher aus Kaiserslautern nach Neustadt kommen, um Veranstaltungen des Pfalztheaters zu besuchen, weil diese hier günstiger sind als in Kaiserslautern selbst. Dinges berichtete auch von Kritik der Stadt Landau, wo man in der höchsten Preisstufe 30 Euro für ein Konzert in der Jugendstilhalle bezahlt, zehn Euro mehr als in Neustadt. Fritz Burkhardt, Konzertberater der Stadt, betonte, dass so günstige Preise für hochklassige Angebote auch eine Art Dumping gegenüber freien Veranstaltern bedeute.

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