Neustadt Neustadt: Katze ins Auge geschossen

Das Auge war nicht zu retten: Mikesch nach der OP.
Das Auge war nicht zu retten: Mikesch nach der OP.

Eine böse Überraschung erlebte Natalie Iwanter am Montag in ihrer Wohnung in der Karolinenstraße: Mit einem blutenden und teilweise „herausgeploppten“ Auge kam ihr Kater Mikesch von einem kurzen Freigang zurück. Und was der Tierarzt dann feststellte, schockierte die junge Frau noch mehr.

Seit etwa drei Monaten leben Mikesch und seine gleichaltrige Schwester bei Natalie Iwanter. Bei ihrem Vorbesitzer waren die beiden Schmusetiger an Freigang gewöhnt. Deshalb dürfen sie in ihrem neuen Zuhause, nachdem sie bereits eine gewisse Eingewöhnungszeit hinter sich gebracht haben, ebenfalls stromern gehen. Dank einer großen Terrasse und eines Gartens ist das kein Problem. Lange seien sie eigentlich nie unterwegs, aber für ein Stündchen ziehe es sie immer mal wieder nach draußen, erzählt ihre Besitzerin. So auch an diesem Montag. Gegen 10.30 Uhr sah Natalie Iwanter Mikesch letztmals in der Wohnung, dann schien er auf Tour gegangen zu sein. Gegen 11.30 Uhr kam ihr der Kater wieder in den heimischen vier Wänden entgegen, verhielt sich aber nicht wie sonst: „Er war verängstigt und versteckte sich hinter einem Spiegel, der an die Wand gelehnt war.“ Dann der Schreck: Iwanter sah, dass Mikeschs Auge blutüberströmt und „herausgeploppt“ war. Zudem war der Kater total verstört, versteckte sich unter einem Tisch und ließ sich auch nicht auf den Arm nehmen, wogegen er normalerweise nichts einzuwenden hat. „Er war total panisch und wehrte sich“, so Iwanter. Schließlich verschwand Mikesch im Bad und legte sich völlig erschöpft in eine Ecke.

Kugel steckt zu tief drin

Weinend suchte sie nach einer Mitfahrgelegenheit zum Tierarzt, da sie selbst kein Auto besitzt. Dort angekommen, äußerte der Veterinär eine für Natalie Iwanter schockierende Vermutung: Die Verletzung sei wohl durch einen Schuss entstanden. Um sicher zu gehen, wurde Mikesch geröntgt – und tatsächlich: „Auf dem Röntgenbild wurde mir gezeigt, dass es sich um ein Diabolo-Geschoss handelt, vermutlich aus einem Luftgewehr“, berichtet die noch immer fassungslose Neustadterin. Mikesch bekam zunächst Schmerzmittel, am Dienstag wurde er dann operiert. Das Auge war nicht zu retten und musste entfernt werden. Die Kugel hingegen steckte zu tief und konnte nicht herausoperiert werden. Jetzt müsse man hoffen, dass dadurch keine weiteren Schäden entstehen, sagt Iwanter.

Wenig Hoffnung auf Aufklärung

Immerhin hat Mikesch die Operation gut überstanden, einige Tage muss er noch Antibiotika und Schmerzmittel verabreicht bekommen. Die Fäden des zugenähten rechten Auges werden in etwa zwölf Tagen gezogen. „Man merkt ihm an, dass er sehr schwach auf den Beinen ist. Er schläft eigentlich durchgehend, seit er wieder zu Hause ist“, erzählt sein Frauchen und kann es einfach nicht fassen, „welch bösartige, herzlose Menschen da draußen unterwegs sind, die ein unschuldiges Tier quälen“. Bei der Polizei hat Natalie Iwanter Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Viel Hoffnung auf Aufklärung hat sie nicht: Man habe ihr gleich gesagt, dass es sich bei einem Tier um „eine Sache“ handele.

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