Neustadt Der Linienbus auf Bestellung

Fährt seit über 14 Jahren das Ruftaxi: André Schlaefke.
Fährt seit über 14 Jahren das Ruftaxi: André Schlaefke.

Gerade für die Senioren biete das Ruftaxi mehr Mobilität, allerdings kenne nicht jeder das Angebot und die Modalitäten, nennt Siegfried Klein, Vorsitzender des Seniorenbeirats, als Anlass, die Einrichtung vorzustellen. In der Dezembersitzung hatten die Mitglieder des Seniorenbeirats deshalb vorgeschlagen, einen Flyer zu entwerfen, den Fahrplan übersichtlicher zu gestalten und die Telefonnummer des Ruftaxis regelmäßig im Amtsblatt zu veröffentlichen. Am Dienstag war das Ruftaxi vor Ort, und etliche Senioren informierten sich über das Angebot oder besichtigen das Fahrzeug. Der Startschuss für das Ruftaxi war 2002 gefallen. Den „Linienbus auf Bestellung“ können alle Bürger nutzen. Das Ruftaxi ergänzt das Angebot von Kleinbuslinie, Buslinie und S-Bahn. Bis zu 50 Fahrgäste werden pro Tag transportiert, so die Auskunft des Betreibers Marcus Blesinger von der BVB Verkehrsgesellschaft. Insgesamt fährt die Linie 5915 zwei Routen: einmal Süd-Mitte-West-Bahnhof-Ost-Mitte-Süd und einmal Süd-Mitte-Ost-Bahnhof-West-Mitte-Süd. Es gibt 31 Haltestellen, die mit einem braunen Schild und der Aufschrift „Ruftaxi“ gekennzeichnet sind. Die Haltestellen liegen immer circa 600 Meter auseinander und sind in der Regel gut zu Fuß zu erreichen, weiß André Schlaefke, der seit über 14 Jahren das Ruftaxi fährt. Das Ruftaxi soll den Nutzern die Möglichkeit geben, ihre Grundbedürfnisse abzudecken: beispielsweise die Fahrt zum Bahnhof, zum Einkaufen oder zum Arzt. Das Angebot unterscheide sich vom „klassischen“ Taxi gerade deshalb, weil es nach Fahrplan und Haltestellen fährt. Von Montag bis Freitag kann das Ruftaxi genutzt werden. Um 6.05 Uhr startet das Ruftaxi am Rathausplatz, kurz vor 19.30 Uhr endet die letzte Fahrt am Medi-Zentrum. Spätere Fahrten sind seit Jahren nicht mehr im Plan. Diese Zeiten seien kaum bis überhaupt nicht genutzt worden und hätten sich deshalb aus Kostengründen nicht rentiert. Das Ruftaxi fährt nach einem festgelegten Fahrplan mit Haltestellen und Abfahrtszeiten, allerdings nur auf Bestellung, die mindestens eine Stunde vor Fahrtbeginn nötig ist. Im Fahrzeug finden 13 Personen Platz, in besonderen Fällen können zwei weitere Personen mitfahren, erläutert Schlaefke. Auch Rollatoren und Rollstühle oder Gepäck können mitgenommen werden, und selbstverständlich wird auch Hilfe beim Ein- und Aussteigen geleistet. Gerne nutzen Berufspendler das Angebot, gerade in den Morgenstunden gebe es eine starke Nachfrage. Die Kosten für das Ruftaxi tragen der Verkehrsverbund Rhein-Neckar und die Gemeindeverwaltung Haßloch. Eine einfache Fahrt kostet pro Person 2,10 Euro. Fahrgäste, die eine VRN-Jahreskarte, ein Job-Ticket, ein Semester-Ticket, eine Karte ab 60 oder einen Schwerbehindertenausweis mit Wertmarke haben, können das Ruftaxi kostenlos nutzen. Vorgestellt wurde auch der neue Flyer, der allerdings nochmals überarbeitet und verbessert werden soll. Im Inneren hat der Fehlerteufel zugeschlagen, dort fehlt eine „0“ bei der Festnetznummer, was leider erst nach dem Druck entdeckt wurde, sagte Schlaefke auf Anfrage der RHEINPFALZ. Auch die Nummer 5916 neben dem Taxi-Symbol mit Telefon habe sich als verwirrend herausgestellt: Dabei handle es sich nicht um die Telefonnummer (siehe Info-Kasten), sondern um die Liniennummer. In der anschließenden Sitzung des Seniorenbeirats wurde ein Arbeitskreis „Ruftaxi“ gegründet. Ziel sei, das Angebot noch bekannter zu machen, Verbesserungen vorzuschlagen, die Haltestellen unter die Lupe zu nehmen und den Fahrplan und die Haltestellen zu optimieren, begründete Klein den Arbeitskreis.

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