Neustadt Auf Augenhöhe ausgeschieden

Mit ordentlicher Wurfquote Haßlochs Beste: Lena Motz.
Mit ordentlicher Wurfquote Haßlochs Beste: Lena Motz.

«HASSLOCH.» Ein Zwei-Klassen-Unterschied war nicht erkennbar. Am Ende reichte es aber nicht ganz für die Verbandsliga-Handballerinen der TSG Haßloch. Durch das 22:23 (12:10) im Viertelfinale gegen den Oberligisten VTV Mundenheim wurde die Pokalgeschichte der Mannschaft von Trainer Peter Motz in der Saison 2017/18 am späten Mittwochabend vor 200 Zuschauern im TSG-Sportzentrum beendet.

Es war ein Ausscheiden mit erhobenem Kopf, wenngleich sicher sogar mehr drin gewesen wäre. „Wir haben gut gespielt. Und eigentlich fühlt es sich sogar besser an als so ein lockerer Sieg in der Liga“, sagte am Ende die beste Haßlocherin, Lena Motz, als sie zum Duschen in die Kabine ging. Die größere Routine und die bessere Torhüterleistung sorgten am Ende für das Weiterkommen des Favoriten. Mundenheim trat mit acht Spielerinnen aus dem Oberliga-Team an. „Allerdings fehlten uns einige Stammspielerinnen und andere agierten auf Positionen, auf denen sie sonst nicht spielen“, sagte VTV-Trainerin Nicole Foß. Dabei betonte sie, dass sie damit auf keinen Fall die Leistung der TSG schmälern wolle: „Haßloch war eine super starke Mannschaft, die in die Pfalzliga gehört. Spielerisch war das top und wir mussten an unsere Grenzen gehen. Ich bin begeistert von dieser Mannschaft. Schade, dass es im Pokal einen Sieger geben muss. Ein Unentschieden wäre heute gerecht gewesen.“ Die Chance, zumindest eine Verlängerung zu erzwingen, bot sich den Gastgeberinnen vor der tollen Kulisse am Ende doch noch einmal, doch Mundenheim spielte die letzten 30 Sekunden routiniert in Unterzahl zu Ende. Der abschließende Freiwurf von Leonie Schneider landete im VTV-Block. Davor hatte die TSG den besseren Start und legte durch Treffer von Schneider und zweimal Lena Motz auf 3:1 vor (4.). Beim 5:5 (13.), 7:7 (16.) und 9:9 (20.) glichen die Gäste jeweils aus, doch die Haßlocherinnen legten immer wieder ein bis zwei Tore vor. Dabei präsentierten sie sich ballsicher und agierten immer wieder mit schönen Übergängen. Doch Schiedsrichter Volker Pfister setzte beide Teams sehr schnell unter Zeitdruck. Daraus resultierten viele unvorbereitete Abschlüsse, meist durch Schneider, die dann zu einer leichten Beute der guten VTV-Torhüterin Antje Wilde (13 Paraden) wurden. Auffällig: Die Mundenheimerinnen verloren deutlich mehr Bälle im Aufbauspiel (22) als Haßloch (15), waren jedoch viel sicherer beim Torabschluss (zwölf Fehlwürfe der VTV, 21 bei der TSG). Lisa Motz im TSG-Tor bekam nichts zu halten, hatte nur eine – starke – Parade in den ersten 40 Minuten. Dann kam Carina Nessel für zwölf Minuten (zwei Paraden). Die Beste TSG-Torfrau kam in den letzten zwei Minuten: Veronica Modzinski zeigte noch zwei gute Paraden und brachte so die Ihren ins Spiel zurück. „Ich habe zu spät die Torfrau gewechselt“, gab sich TSG-Trainer Peter Motz später selbstkritisch: „Aber man hofft eben immer, dass der Knoten platzt und ist nachher immer schlauer.“ Seine Mannschaft ging mit einer verdienten Zwei-Tore-Führung in die Kabine, verlor dort aber scheinbar den roten Faden. Nach dem Wiederanpfiff taten sich die Hausherrinnen schwer, vor allem in der Offensive. In der 39. Minute gingen die Gäste zum ersten Mal in Führung und bauten diese dann aus. Beim Stand von 14:19 (49.), spätestens aber nach dem Treffer zum 18:22 (56.) von Sofie Heiser, schien die Entscheidung gefallen. Doch die junge TSG-Mannschaft gab nicht auf, nutzte eine doppelte Überzahl in der Schlussphase und blies mit den Paraden von Modzinski zur Aufholjagd nach dem 19:23 (57.). Mundenheim musste da schon auf Spielmacherin Anna Butz verzichten, die bis zur 51. Minute meist an die kurze Leine genommen wurde und dann nach einem Foul im Gegenstoß an Lena Motz die Rote Karte bekam. Die TSG deckte in den letzten Minuten völlig offen, kam durch Treffer von Schneider, Lena Motz und Svenja Ziegler zum Anschlusstreffer und hatte 30 Sekunden vor dem Ende wieder Ballbesitz, doch dann dauerte der Spielaufbau zu lange. Motz stellte fest: „Wir haben rabenschwarze 20 Minuten in der zweiten Hälfte gehabt. Da haben wir das Spiel verloren. Man merkt auch den Trainingsrückstand einiger Spielerinnen. Man hat gesehen, wo wir uns noch verbessern können.“ So spielten sie TSG Haßloch: Lisa Motz (40.-52. Nessel, ab 58. Modzinski) - Lena Motz (5), Paul (1), Schneider (11/5) - Bachtler, Ziegler (2) - Julia Spieß (2); Weber (1), Bregazzi, Isabell Spieß, Rohe VTV Mundenheim: Wilde (Meiszis, nur ein Siebenmeter) - Heiser (2), Butz (2), Weingarte (5) - Müller (8), Böhme (3/3); Köbele (3); Badenschier, Magin Spielfilm: 4:2(6.), 7:7 (16.), 12:10 (Halbzeit), 13:15 (40.), 14:19 (49.), 18:20 (55.), 22:23 (Ende) Siebenmeter: 5/4:4/3 - Zeitstrafen: 3:4 - Rote Karte: Butz (51., Foulspiel) - Beste Spielerinnen: Lena Motz - Müller, Wilde - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Pfister (Wörth).

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