Mannheim Messe „Jobs for Future“: 300 Firmen werben um Azubis

300 Aussteller sind auf der Messe vertreten.
300 Aussteller sind auf der Messe vertreten.

Unter großem Besucherandrang ist am Donnerstag in den Mannheimer Maimarkthallen die Aus- und Weiterbildungsmesse „Jobs for Future“ gestartet. Rund 300 Aussteller machen hier Lust auf Berufe – und werben um Azubis

Traditionell kommen bei der Messe an den beiden ersten Tagen vor allem Schulklassen. „Zuerst kommen die, die müssen, am Samstag die, die wollen“, lautet deshalb ein geflügeltes Wort unter den Firmen. In Sachen Ausbildung hat sich einiges geändert. „Mittlerweile müssen sich die Firmen um Auszubildende bemühen“, beschreibt Katrin von Löwenstein, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Mannheim, die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Tatsächlich fiel den erfahrenen Messebesuchern auf, dass viele Firmen sich anders präsentieren als noch vor ein paar Jahren. Die vielen Stände sind bunter geworden, es gibt es nicht nur Informationen und Kugelschreiber, sondern auch Glücksradgewinnspiele, leckeres Speiseeis, oder Tischfußball als „Köder“ für Gespräche.

Ganz so weit ist man beim Mannheimer Unternehmen Pepperl + Fuchs noch nicht gegangen. Die Firma hat sich auf Sensoren in der Industrie spezialisiert. „Wir haben unsere Produkte sichtbarer gemacht und mit aktuellen Themen gerade mit Blick auf erneuerbare Energien verknüpft“, erklärt Ausbilder Rüdiger Uebe. Schließlich sei das Unternehmen zwar in einigen Bereichen führend, aber die Bauteile sind trotzdem eingebaut und nicht auf den ersten Blick sichtbar, was daher wenig öffentlichkeitswirksam ist. Der Ausbilder sieht die Rückkehr aus dem Herbst zum traditionellen Messetermin am Jahresanfang mit gemischten Gefühlen. „Für uns war auch der September nicht schlecht. Da konnten die Bewerber mit ihren Sommerzeugnissen sich direkt für das kommende Jahr bei uns bewerben.“

BASF hat noch Plätze frei

Die meisten befragten Unternehmen sind in dieser Frage anderer Meinung, freuen sich über die Rückkehr in den Februar. „So können wir noch Stellen für die aktuelle Bewerberrunde besetzen und haben zugleich schon den Ausbildungsstart 2024 im Blick“, sagt Melanie Klose von der BASF. „Wir haben noch genügend Restplätze für das aktuelle Jahr“, warb sie um Bewerbungen beim Ludwigshafener Chemiekonzern. Veränderung im Bewerberverhalten seien zu beobachten. „Die jungen Menschen sind wieder spontaner geworden“, meint Klose. Bewerbungen anderthalb Jahre vor dem Ausbildungsstart seien deshalb das Maximum.

Sandra Knüttel, Ausbildungsleiterin bei Logistikkonzern Contargo, der in den Häfen in Mannheim und Ludwigshafen aktiv ist, kann beiden Messe-Terminen etwas abgewinnen: „Letztes Jahr hatten wir viele Quereinsteiger und Umsteiger“, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Insgesamt sei Februar aber wohl der bessere Termin für eine berufliche Orientierung

Der Traktorbauer John Deere hatte seine eigene Erfahrungen gemacht. „Wir waren auf den Septembermessen gar nicht vertreten“, sagt Arthur Zimmer, Ausbildungsleiter im Mannheimer Werk. Die Stellen seien trotzdem besetzt gewesen. „Wir haben sehr viele Bewerber über soziale Medienkanäle aktiviert und waren in den Schulen präsent.“ Trotzdem erhofft er sich auch auf der für ihn ersten Präsenzmesse seit drei Jahren wieder regen Zuspruch. „Wir werden unsere Stellen besetzen“, zeigt er sich zuversichtlich.

Noch Fragen?

Geöffnet hat die Messe Jobs for Future noch am Samstag jeweils von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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