Ludwigshafen Zweikampf im Tor

«LUDWIGSHAFEN.» Der ambitionierte Fußball-Bezirksligist SV Ruchheim ist morgen, 15 Uhr, im ersten Saisonheimspiel gegen den ESV Ludwigshafen Favorit. Und das nicht nur, weil der Start für beide völlig unterschiedlich verlief. Ruchheim siegte 3:0, der ESV verlor daheim mit 0:4.

„Ich hoffe, das kommt jetzt nicht überheblich rüber, aber mit dem Auftritt in Mutterstadt war ich nicht zufrieden“, sagte Ruchheims Trainer Tobias Ehrenberg. Bis zur frühen 2:0-Führung sei ordentlich gespielt worden, danach habe sich sein Team jedoch zu sehr in Einzelaktionen verstrickt und ein mäßiges Umschaltverhalten offenbart. In vielen Bereichen gebe es noch gehörig Luft nach oben. Die spannendste Frage war die, wer wohl das Tor des SVR hüten würde. Niklas Recknagel, der Platzhirsch aus der vergangenen Spielzeit, oder der vom LSV Ladenburg gekommene Heresh Hasan. Beide jung, beide talentiert. Ehrenberg entschied sich für Hasan. „Heresh hat sich aufgrund seiner Leistungen in den Vorbereitungsspielen und Trainingseinheiten den Einsatz verdient“, erklärt der Coach seine Wahl. Daraus lasse sich aber nicht ableiten, der neue Mann sei der neue Stammkeeper. Schon deswegen nicht, weil Ehrenberg kein Freund davon ist, Freibriefe zu verteilen oder sich auf eine feste Nummer eins festzulegen. „Jeder hat seine Stärken und Schwächen und muss sich Woche für Woche immer wieder neu beweisen“, betont der Trainer. Weil es den Konkurrenzkampf nicht nur für die Feldspieler gebe, sei es denkbar, dass es im Tor öfter mal einen Wechsel gibt. Auch auf einer anderen Position hat ein neuer Mann gespielt. Mohammad Harb lief in Mutterstadt als Linksverteidiger auf. Links in der Kette hatten die Ruchheimer nach der vergangenen Saison Verbesserungsbedarf ausgemacht. Fevzi Büyüköztürk, der ein möglicher Kandidat dafür ist, fehlt wegen einer Sperre noch drei Spiele. Also gab Harb den „Dreier“ und erfüllte die Aufgabe ordentlich. „Er ist flexibel einsetzbar, aber klar ist, dass dies nicht seine Idealposition ist“, räumt Ehrenberg ein. Dritter neuer Spieler in der Startformation war mit David Gerner ein Rückkehrer. Der Stürmer soll die Rolle im Angriffszentrum einnehmen und hat im ersten Spiel einen Treffer zum Sieg beigesteuert. Ehrenberg will an den Kombinationsfußball der vergangenen Saison anknüpfen und ist froh, dass der Kader breiter geworden und mit vielen polyvalent einsetzbaren Akteuren bestückt ist. Trotzdem warnt er vor dem ESV. „Wir wissen um die Offensivstärke des Gegners, zudem ist es wieder ein Derby“, sagt Ehrenberg.

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