Heidelberg Zoo: Abschied von Schimpansen-Weibchen

Wurde etwas über 50 Jahre alt: Schimpansen-Weibchen Heidi.
Wurde etwas über 50 Jahre alt: Schimpansen-Weibchen Heidi.

Das alte Tier war mit seinen Kräften am Ende, sodass den Verantwortlichen im Heidelberger Zoo keine Wahl blieb. Das Affen-Weibchen wurde eingeschläfert.

Die Tierpfleger im Affenrevier des Heidelberger Zoos mussten sich vom über 50 Jahre alten Schimpansenweibchen Heidi verabschieden. Vor wenigen Tagen zeigte das Tier laut Mitteilung des Zoos plötzlich deutliche Anzeichen von Schwäche. Sie sei nicht mehr aufgestanden und habe kaum noch auf ihre Artgenossen und das Pflegerteam reagiert. Fressen habe sie zudem verweigert, hieß es.

Trotz aller Bemühungen verschlechterte sich der Zustand der Schimpansin am Folgetag. Um Heidi weiteres Leiden zu ersparen, entschloss sich das Team rund um eine Tierärztin, die Schimpansin zu erlösen. „Es ist sehr schmerzhaft für uns alle, dass Heidi nicht mehr da ist. Ich durfte sie 20 Jahre betreuen und kannte ihren Charakter sehr gut. Wir nannten sie die wilde Hilde, weil sie immer durch das Gehege geflitzt ist, um als Erste ans Futter zu kommen. Wir werden sie sehr vermissen“, berichtet Anke Jakob, die Leiterin des Affenreviers.

So trauern Schimpansen

Nach ihrem Tod wurden die anderen Schimpansen zu ihr gelassen, um sich von Heidi verabschieden zu können. Schimpansen pflegen laut Zoo-Mitteilung enge Verbindungen zu ihrer Gruppe. „Alle Tiere haben dabei an ihr geschnuppert und eine Weile bei ihr gesessen, bevor sie nach und nach wieder ihrem gewohnten Tagesablauf nachgegangen sind“, hieß es weiter. Im Zoo können Schimpansen in Ausnahmefällen bis zu 60 Jahre alt werden. Die meisten sterben im Alter um die 50 Jahre.

Das Heidelberger Schimpansenweibchen habe bereits seit mehreren Jahren an altersbedingten Herzproblemen gelitten, heißt es aus dem Zoo. Gemeinsam mit einem Männchen und einer anderen Schimpansin ist Heidi im Jahr 1985 vom Darmstädter Zoo nach Heidelberg gekommen. Hier sind die beiden mit zwei weiteren Männchen sowie zwei Weibchen zusammengeführt worden, sodass sie viele Jahre in einer Siebener-Gruppe gelebt haben. Nach dem Tod der Schimpansen-Männchen haben die vier Weibchen einige Jahre alleine verbracht, bis 2019 ein Männchen aus Wuppertal zur Gruppe kam.

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