Ludwigshafen Wetterballon steigt 25 Kilometer hoch

Sicher habt ihr schon mal einen Luftballon steigen lassen. Das funktioniert, weil ein mit Gas gefüllter Ballon leichter ist als Luft. Alexander Hafner und seine Klassenkameraden vom Wahlpflichtfach Astronomie der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch in Oggersheim (Igslo) nutzen diesen Effekt, um so von oben eine ganze Menge über die Erde zu erfahren. Also solche Sachen wie: Wie sieht die Erde von oben aus? Wie hoch kommt unser Ballon? Wie kalt ist es dort oben?

Die Schüler wollten es genau wissen und haben deshalb am Montag einen Wetterballon mit Helium befüllt. Das ist das Gas, das so eine lustige Quietschestimme macht, wenn man es einatmet. An den Ballon haben sie eine selbstgebastelte Styroporkiste gehängt. In der Kiste waren: Eine „Action-Cam“, also ein sehr robuster Fotoapparat, der auch Stöße aushält, ein sogenannter Datenlogger, der alle Angaben zu Flughöhe, Druck, Innen- und Außentemperaturen liefert und ein GPS-Tracker – das ist eine Art Navi, damit man immer weiß, wo die Kiste gerade ist. Dazu noch ein paar Batterien, die Strom für die Geräte liefern. Das alles wurde mit ein paar Wärmepads und ganz viel Watte in der Box verstaut, um sie warm zu halten. Denn oben im Himmel ist es sehr kalt. Etwa minus 50 Grad hat es dort, wo der Ballon hinfliegen soll. Zum Vergleich: Am Nordpol herrscht eine Temperatur von etwa minus 30 Grad, aber ehrlich gesagt wäre mir das auch schon viel zu kalt. Da der atmosphärische Druck nach oben immer weiter abnimmt, dehnt sich das Gas beim Steigen immer weiter aus. Schließlich erreicht der Ballon einen Durchmesser von fast zehn Metern und dann platzt er. Ein kleiner roter Fallschirm soll dann die Kiste sicher zu Boden bringen. Soweit der Plan. Dann wird es ernst. Die Erlaubnis der Deutschen Flugsicherung für den Start ist erteilt, der Ballon befüllt, der Inhalt der Kiste ist den Schülern der Igslo, die zum Zuschauen gekommen sind, erklärt und gezeigt und dann fest zugeklebt worden. Die Schüler zählen laut runter von zehn bis null und der Ballon steigt ganz schnell in den Himmel und verschwindet aus dem Sichtfeld. Aber wie hoch kommt denn so ein Ballon? Glatte 25.000 Meter! Alexander Hafner ist mit ihm über sein Handy stets in Kontakt, der kleine Sender schickt ständig eine SMS mit den Koordinaten. Vier der Astronomie-Schüler machen sich gemeinsam mit ihrem Lehrer auf den Weg, immer hinter dem Ballon her. Nach ein paar Stunden ist es endlich so weit. Sie finden die Kiste nach langer Suche etwa 140 Kilometer nordöstlich von Ludwigshafen. Sie ist wie erwartet mitten im Wald gelandet und baumelt ganz sicher etwa 50 Zentimeter über der Erde. Der Fallschirm hat sich in einer Baumkrone verheddert, die Kiste ist so sicher gelandet. Die Kamera hat die ganze Zeit funktioniert. Die Filmaufnahmen sind atemberaubend. Die Schüler schauen sich noch im Auto die Filmaufnahmen an und sehen die Erde, wie sie immer kleiner wird und die Sonne, die über der dicken Wolkendecke leuchtend strahlt. Mission Wetterballon geglückt! (lco)

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