Ludwigshafen Wandervogel Alan Dos Santos will sesshaft werden

MUTTERSTADT. Nach fünf Partien ohne Niederlage hat es den Fußball-Verbandsligisten TDSV Mutterstadt mit der 0:2-Niederlage in Kandel erwischt. Ihren Platz in der Spitzengruppe können die Mutterstadter am Sonntag, 15 Uhr, im Heimspiel gegen den SV Morlautern festigen.

„In Kandel hat man gesehen, dass es nicht reicht, wenn wir nur 85 oder 90 Prozent bringen. Wir müssen immer am Limit spielen, wenn wir Erfolg haben wollen“, hat Teamchef Ediz Sari erkannt. Gegen Morlautern wird er deshalb Alan Dos Santos erstmals von Anfang an spielen lassen, vielleicht in einer Doppelspitze mit Dana Kader. „Die beiden passen gut zusammen“, erklärt Sari. Der Teamchef kennt den Brasilianer aus der gemeinsamen Zeit in Oggersheim. „Alan ist ein positiver Typ, immer gut gelaunt. Er tut unserer Mannschaft gut“, ist Sari sicher. „Ich habe meine konditionellen Rückstände aufgeholt und bin froh, dass ich jetzt Spielpraxis bekomme“, sagt der 33 Jahre alte Mittelstürmer. Eine enorme Kopfballstärke, taktisches Geschick und große Erfahrung sind Pluspunkte von Dos Santos. Der TDSV ist sein zehnter Verein – seit 2005. Jetzt will der in der Regionalliga erprobte Angreifer sesshaft werden. „Ediz Sari hat mich angerufen. Da habe ich nicht lange überlegen müssen“, sagt Dos Santos. Der Südamerikaner arbeitet bei einem Internet-Onlineshop und empfiehlt seinen Mitspielern nach dem guten Start mit 13 Punkten aus den ersten sieben Partien auf dem Boden zu bleiben. Der muss schon morgen, Freitag, 19.30 Uhr, beim allein noch unbesiegten Spitzenteam FV Dudenhofen antreten. Wie ernst der FVD die Hochfelder nimmt, zeigt sich daran, dass zwei Dudenhofener Beobachter sich am vergangenen Sonntag die Partie des LSC gegen den TuS Rüssingen anschauten und eifrig Notizen machten. Über Ninoslav Mitov dürften sie eher wenig aufgeschrieben haben, denn der Mittelstürmer wurde in der Halbzeit ausgewechselt. Dem 21 Jahre alten Serben fehlte es in den entscheidenden Szenen an Durchsetzungsvermögen und Handlungsschnelligkeit, weil er sich den Ball oft erst auf den starken linken Fuß legte. „Insgesamt bin ich mit Nino aber zufrieden. Er holt seine konditionellen Rückstände auf, geht weite Wege und ist technisch gut“, sagt Trainer Toni De Simone. Der bisher einmal erfolgreiche Stürmer Mitov spielte zuvor in der U23 des VfR Mannheim. „Ich habe aber auch in der Oberligaelf des VfR ausgeholfen“, sagt der in Nis geborene Fußballer. Mit fünf Jahren kam er nach Deutschland, ging später mit der Familie wieder nach Serbien und ist seit 2010 zurück. „Mit meinen älteren Brüdern habe ich Deutsch gesprochen“, berichtet Mitov. Er hat jetzt eine Arbeitserlaubnis bekommen und sucht eine Ausbildungsstelle. Vitalij Roth (29) ist glücklich, aber auch etwas müde. Vor ein paar Tagen sind der Spielmacher des und seine Frau Emilia erstmals Eltern geworden. Söhnchen Milan war bei der Geburt 2840 Gramm schwer und 57 Zentimeter groß. Er verändert das Leben der Familie Roth. Unverändert sind hingegen die Probleme des ASV. „Uns fehlt die Konstanz. Wir sind großen Schwankungen unterworfen. Das liegt auch daran, dass viele die Vorbereitung nicht komplett mitgemacht haben, und wir noch nicht optimal eingespielt sind“, erklärt der in Russland geborene Groß- und Außenhandelskaufmann. Das Ziel sei ein Platz unter den ersten Fünf, den der ASV in der Verbandsliga noch nie erreicht hat. „Um dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sind wir fast gezwungen, beim Topfavoriten zu gewinnen“, sagt Roth. Am Samstag, 15.30 Uhr, spielen die Fußgönheimer bei Oberliga-Absteiger Alemannia Waldalgesheim. „Dazu muss aber unsere Fehlerquote im Passspiel deutlich nach unten gehen“, fordert Spielertrainer Christian Schäfer. Dem lauf- und spielstarken Roth attestiert er „gute Spiele sowie schwächere Auftritte“. Schäfer ist von den Qualitäten des Technikers überzeugt. In allen 67 Partien unter Schäfer stand Roth in der Startelf und wurde nie ausgewechselt. (thl)

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