Ludwigshafen Unruhige Reise für die Eisenbahner

LUDWIGSHAFEN. Rang zehn lautete vor der abgelaufenen Saison das Ziel des Aufsteigers in die Fußball-Bezirksliga, ESV Ludwigshafen. Und tatsächlich beendeten die „Eisenbahner“ die Runde auf diesem Tabellenplatz. Dennoch musste bis zum Ende gezittert werden.

Weil lange unklar war, wie viele Teams absteigen würden, stand der ESV am letzten Spieltag noch unter Druck, gewinnen zu müssen. Das gelang mit einem mühevollen 2:0 bei Absteiger Neuhofen. „Es war eine schwierige Saison mit Höhen und Tiefen. Aber wir haben unser Ziel erreicht“, bilanziert Trainer Markus Rossel. Der Coach, der erstmals einen Bezirksligisten trainierte, hatte kein leichtes Amt. „Die Mannschaft war erfolgsverwöhnt und musste plötzlich mit Niederlagen umgehen. Zudem haben sich vorherige Stammspieler auf der Bank wiedergefunden. Das waren neue und schwierige Situationen“, berichtet Rossel aus dem Innenleben des Teams. Unzufriedenheit und Unruhe schlugen sich auf die Ergebnisse nieder. Dabei war die Entwicklung eher normal, denn die meisten Akteure hatten zuvor noch nie Bezirksliga gespielt. Logisch, dass sich nach dem Abflauen der Anfangseuphorie auch mal eine Negativserie einstellt. Mit dem Alltag ist aber nicht jeder gut klar gekommen. „Unser Passspiel ist verbesserungswürdig. Da ist die Streuung noch zu groß. Und die Hilfe für den Mitspieler auf dem Platz hätte besser sein können“, spricht Rossel zwei Schwachpunkte des ESV an. Die „Eisenbahner“ gehören zu den wenigen Mannschaften, die auswärts mehr Punkte holte als zu Hause, wo nur vier von 15 Partien gewonnen wurden. Aber wenn es darauf ankam, war der ESV da. Das Team gewann in der Rückserie das wichtige Spiel in Haßloch (2:0) sowie in Edenkoben (4:1) und knöpfte dem späteren Aufsteiger Rülzheim in einer entscheidenden Phase einen Punkt ab (1:1). „Siegeswille, Kampfgeist und Trainingsbeteiligung haben gestimmt. Letztlich haben wir aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht“, resümiert Rossel. Der ESV hat eher als Mannschaft gepunktet, weniger mit individueller Klasse. Bemerkenswert, dass der Neuling für seine 47 Tore nur sieben Schützen benötigte. Dabei gingen 42 Treffer auf das Konto der Stürmer Dennis Rothweiler (20), Kevin Müller (15) und Michael Noack (7). Rothweiler war hinter Ferraro, Brust und Juncker der viertbeste Schütze der Liga. „Dennis ist nicht der lauffreudigste, aber ich habe an ihm festgehalten. Das Vertrauen hat er mit Toren zurückgezahlt“, freut sich der Coach. Rothweiler war als einziger in allen Partien dabei. Es folgen Andreas König, Steffen Lang (je 29), Daniel Fink, Müller (je 28) und Manfred Haberer (27). Als Bank erwies sich die Innenverteidigung Peulecke/Lang. Gut entwickelt hat sich der junge Torhüter Tobias Grätz. „Zum Ende der Runde haben wir Fortschritte im taktischen Bereich gemacht“, hat Rossel erkannt. Das lässt für das zweite Jahr hoffen.

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