Ludwigshafen Unrühmlicher Abgang eines Weltmeisters

HOCHDORF-ASSENHEIM. Es geht doch noch: Handball-Drittligist TV Hochdorf hat nach der Niederlage in Fürstenfeldbruck gestern Abend die TGS Pforzheim verdient mit 26:23 (15:11) besiegt. Erfolgreichster Werfer beim TVH war Tim Beutler. Damit festigt Hochdorf den dritten Platz in der Staffel Süd.

Andrej Klimovets musste also doch ran. Der Weltmeister von 2007 kam nach 26 Minuten ins Spiel. Zwei Jahre lang hatte der 172-fache Nationalspieler zuvor kein Ligaspiel mehr bestritten. Doch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Adrian Enders musste Klimovets gestern für Pforzheim auflaufen – aus dem Trainer wurde ein Spielertrainer. Der Einsatz brachte nicht viel. Vielmehr gab es einen unrühmlichen Abgang. Nach einem groben Foul sah Klimovets die Rote Karte (60.). Hochdorf kam mit zunehmender Spieldauer besser in die Partie. Der starke Jan Claussen brachte seine Mannschaft mit seinem zweiten Treffer zum 8:7 erstmals in Führung. Tim Beutler und Daniel Lanninger sorgten für einen beruhigenden Drei-Tore-Vorsprung. Hochdorf profitierte von den Paraden seines Torhüters Max Schneider. Pforzheim verlor seine Linie, weil ihr Schütze, der Ex-Friesenheimer Nils Brandt, gleich zwei Zeitstrafen hinnehmen musste. Mit 337 Toren ist Pforzheim ohnehin die angriffsschwächste Mannschaft der Liga. Selbst in der Hochdorfer Schwächephase Mitte der zweiten Hälfte, als die Gastgeber zwölf Würfe versemmelten, gelang Pforzheim nicht der Ausgleich. Hochdorf hatte alles im Griff und ließ zwischen der 30. und 50. Minute nur sechs Gegentore zu. In Hochdorf begegneten sich gestern auch Handball-Generationen. Auf der einen Seite der Weltmeister von 2007, Andrej Klimovets, auf der anderen Seite, der Kapitän der U-18-Nationalmannschaft, Dominik Claus. „Wie Niki heute in der Abwehr gearbeitet hat, das war richtig Klasse“, lobte Hochdorfs Trainer Benjamin Matschke seinen jüngsten Spieler. Ihn hatte gestern Abend Wolfgang Sommerfeld, der Jugendkoordinator des Deutschen Handballbundes (DHB), beobachtet. Denn Claus ist zusammen mit Torhüter Paul Porath (HCE Rostock) der einzige Akteur des Jahrgangs 1996 im 14-köpfigen Kader der von Sommerfeld geleiteten DHB-Eliteförderung. Sommerfeld stimmte gestern mit Thomas König (Coach der TSG Friesenheim) und Matschke die von Bundestrainer Christian Schwarzer erstellte individuelle Trainingsplanung ab. (wij)

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