Ludwigshafen Traum geht in Erfüllung

Das Erfolgsteam: Michael Fechtner, Fabian Magin, Felix Martin, Sebastian Minges, Vorsitzender und Betreuer Christian Hanz (hinte
Das Erfolgsteam: Michael Fechtner, Fabian Magin, Felix Martin, Sebastian Minges, Vorsitzender und Betreuer Christian Hanz (hinten von links), Maximilian Martin, Toni Varvatsos, Valentin Jeblick, Alexander Matz, Tom Vogel (vorne von links), Leo Schnotale und Nico Betz (auf dem Tor von links). Es fehlt Trainer Philipp Grimmer.

«LUDWIGSHAFEN.» „Fünf Jahre lang habe ich diesem Tag entgegengefiebert und dann das“, wird TFC-Coach Philipp Grimmer noch Tage danach von seinen Emotionen übermannt, wenn er an das vergangene Wochenende zurückdenkt. Ausgerechnet am Sonntagmorgen erwischte es ihn, knapp 40 Grad Fieber zeigte das Thermometer. Anstatt mit nach Frankfurt zu reisen, hütete Grimmer das Bett und wurde vom TFC-Vorsitzenden Christian Hanz am Spielfeldrand vertreten. „Ich war kurz vor einer Depression“, verrät der Ludwigshafener Trainer. Frust, Enttäuschung – Grimmer wusste in diesem Moment nicht, wohin mit all seinen Gefühlen. In Frankfurt bot seine Mannschaft eine hochkonzentrierte Leistung und schaffte das, wovon Grimmer vor fünf Jahren geträumt hatte. „Als ich damals Trainer des Teams wurde, habe ich gesagt, dass wir in ein paar Jahren in der Halle um den Aufstieg in die Erste Regionalliga mitspielen wollen“, blickt der Coach zurück. Die Mannschaft habe sich unglaublich gut entwickelt. „Jeder weiß, was er in den entsprechenden Spielsituationen zu tun hat. Die Jungs spielen extrem effektiv“, beschreibt Grimmer die Meistermannschaft. Michael Fechtner, Lukas Leitz und Sebastian Minges waren damals schon dabei, als Grimmer seinen Job als Herrentrainer antrat. Er holte TFC-Urgestein Leo Schnotale, den ehemaligen Auswahlspieler, vom TSV Mannheim zurück in die Pfalz. Schnotale gehört wie auch Fabian Magin, der Torjäger des TFC, zum „goldenen Jahrgang“ des Vereins, der sich 2009 und 2010 unter Roland Hildebrandt zweimal für die Deutschen Meisterschaften qualifizierte. Beide haben sich zu Leistungsträgern entwickelt. Ein TFC ohne Spielgestalter Alexander Matz ist ebenfalls nur schwer vorstellbar. „Er ist absolut stock- und ballsicher“, sagt Grimmer über Matz. Eine klasse Saison spielt bisher Torhüter Valentin Jeblick. Der bundesligaerfahrene „Valle“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, kam im August zu den Löwen, war 2005 Deutscher Meister mit dem Dürkheimer HC und spielte von 2011 bis 2014 beim Rüsselsheimer RK in der Ersten und Zweiten Bundesliga. Als unglaublich guten Hallentorhüter charakterisiert Grimmer seinen Torwart, der einen erheblichen Anteil daran hat, dass die Löwen in den bisherigen sechs Spielen erst 13 Gegentore bekommen haben. Aber auch auf die Stürmer war absolut Verlass. Bisher trafen sie 61 Mal ins Schwarze. Dass der TFC oben mitspielen würde, davon war nach der Hallenrunde 2017/2018, die sie auf Platz zwei abschlossen, auszugehen. „Aber ich hatte eine Woche vor Rundenbeginn strikt verboten, das Wort Aufstieg in den Mund zu nehmen. Wir wollten nicht wieder irgendwelche Ziele raushauen, sondern wirklich von Spiel zu Spiel denken“, sagt Grimmer. Und daran hielt sich die Mannschaft. Bis zum 1. Dezember, als das Team den Kreuznacher HC mit 13:0 nach Hause schickte und zuvor schon Safo Frankfurt (8:2) und die TGS Vorwärts Frankfurt (8:1) souverän besiegt hatte. Selbst zu diesem Zeitpunkt wollte Grimmer noch nichts von irgendwelchen Aufstiegsambitionen wissen. „Deshalb hat mich die Mannschaft auch schon scherzhaft als Tiefstapler-Trainer bezeichnet“, erklärt der Ludwigshafener Coach lachend. Doch spätestens mit dem 14:5-Sieg gegen SC 80 Frankfurt II Mitte Dezember hatte sich der TFC selbst zum Aufstiegsfavoriten gemacht. Offensichtlich fühlt sich der neue Meister in dieser Rolle pudelwohl. Und obwohl bereits alles in trockenen Tüchern ist, will er in den letzten beiden Spielen nochmals Vollgas geben. Am Sonntag, 11 Uhr, sind die Ludwigshafener bei Schlusslicht Kreuznacher HC zu Gast. Am Samstag, 9. Februar (Anpfiff: 18 Uhr, Tribünenhalle im Schulzentrum Munden-heim), werden die TFC-Herren nach dem Saisonfinale gegen den SC 80 Frankfurt II gemeinsam mit den Fans die Sektkorken knallen lassen.

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