Ludwigshafen TDSV-Bollwerk nicht zu knacken

Mutterstadt. Am Ende war der Jubel groß. Die Spieler des TDSV Mutterstadt versammelten sich am Mittelkreis, hüpften und sangen. Gerade hatte die Mannschaft den FSV Offenbach 1:0 bezwungen. In den vier vorherigen Partien gegen die Südpfälzer hatte es nur Niederlagen gegeben. Dana Kader markierte den einzigen Treffer des Tages und strahlte entsprechend. „Ich habe gesehen, dass sich Verteidiger und Torwart nicht einig waren und habe auf einen Fehler der beiden spekuliert“, schildert der kleingewachsene Mittelstürmer die entscheidende Szene (4.). Kader ist ein Spieler, der es jeder Abwehrreihe schwer macht, weil er immer wieder attackiert. Gestern war er allerdings über weite Strecken auf sich allein gestellt, weil die Unterstützung aus der zweiten Reihe mit fortlaufender Spieldauer immer mehr ausblieb. Doch das hatte seinen Grund. Die Mutterstadter waren in der Abwehr gebunden und machte es dem FSV eine Stunde lang richtig schwer. „Unser Defensivverhalten war klasse“, sagte Teamchef Ediz Sari. Das verwundert etwas, denn die „Doppelsechs“, die Arber Zogaj und Osman Boyraz bildeten, war mit zwei offensiv eingestellten Akteuren besetzt. „Die Jungs haben die taktischen Anweisungen gut umgesetzt und diszipliniert gespielt“, fügte Trainer Meliksah Özenc an. So lange die Kraft reichte, machte der TDSV dank immenser Laufbereitschaft die Räume für die Südpfälzer schon im Mittelfeld eng. Auffallend, wie gut die Mutterstadter in Abwehr und Mittelfeld verschoben und so in Ballnähe meist Überzahl hatten. Das war das richtige Rezept, um den Offenbachern, die Sari unter der Woche beobachtet hatte, die Lust am Spiel zu nehmen. Erst in der 69. Minute hatte der FSV die erste Chance, klare Möglichkeiten gab es in 90 Minuten nicht. „Wir haben kaum etwas zugelassen, weil wir hinten kompakt standen“, hat Kapitän und Innenverteidiger Gökhan Dogan erkannt. Der Abwehrchef war wieder einmal der Kopf der Mannschaft und ging als kämpferisches Vorbild voran. Auch Francesco Parrotta, der vor der Runde vom SV Südwest Ludwigshafen gekommen war, verteidigte stark. „Es hat Spaß gemacht, weil einer dem anderen geholfen hat“, sagte Parrotta. „Im Spiel nach vorne müssen und werden wir noch besser spielen“, ist sich Sari sicher. „Die Konter haben wir nicht gut zu Ende gespielt“, moniert Özenc. Das lag sicher auch am hohen Kräfteverschleiß, denn als Offenbach die Deckung öffnete, gab es viel Platz, den der TDSV nicht nutzte. Eines aber freut die beiden: „Wir sind eine echte Mannschaft geworden“, sagt Sari.

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