Ludwigshafen Türkischsprachige Menschen vor Gefahren warnen

Warn-Apps sollen die Bevölkerung auf Gefahrenlagen aufmerksam machen.
Warn-Apps sollen die Bevölkerung auf Gefahrenlagen aufmerksam machen.

Die Städte Mannheim und Ludwigshafen und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) untersuchen nach eigenen Angaben derzeit gemeinsam, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen in Notfällen oder Gefahrenlagen am schnellsten erreicht werden können. Im Zentrum stehen dabei Menschen, die Türkisch sprechen.

Im Rahmen eines EU-geförderten Bund-Länder-Projekts „Warnung der Bevölkerung“ beginnt am Dienstag, 1. Februar, ein Online-Dialog, der sich an alle türkischsprachigen Personen, Gruppen und Vereine in Mannheim und Ludwigshafen richtet. „Bei Notfällen und Großschadensereignissen müssen Menschen so schnell und umfassend wie möglich informiert werden, damit sie entsprechend handeln und auch eigenständig Maßnahmen zu ihrem Schutz ergreifen können. Die gemeinsam von Ludwigshafen und Mannheim vorgelegte Störfall-Broschüre gibt hierzu wichtige Informationen in zwölf Sprachen“, betont Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD).

„Wir verfügen unter anderem mit den Sirenen, den Warn-Apps Katwarn und Nina sowie mit der städtischen Homepage über unterschiedliche Instrumente, um die Bevölkerung in Gefahrensituationen zu warnen. Das Projekt Malumat untersucht nun, wie türkischsprachige Menschen mit diesen Warnungen besser erreicht werden können und bietet damit die Möglichkeit, den Schutz aller weiter zu optimieren“, ergänzt Steinruck.

Modellprojekt für andere Städte

Bei dem Online-Dialog bis zum 14. Februar können Teilnehmer auf der zweisprachigen Website unter www.malumat.de auf Deutsch oder Türkisch anonym und ohne vorherige Anmeldung ihre Beiträge einstellen oder mit anderen ins Gespräch kommen. Malumat soll dabei als Modellprojekt für andere Städte, Regionen und Bevölkerungsgruppen in Deutschland dienen, informieren die Organisatoren. Aus den gesammelten Perspektiven werden Erkenntnisse für den Warnprozess gesammelt.

Für die Feuerwehren und Katastrophenschutzbehörden ist es wichtig zu wissen, ob die etablierten Kanäle alle Menschen in einem Gebiet erreichen oder vielleicht ausgebaut werden müssen. Gelangt der Dialog beispielsweise zu der Erkenntnis, dass regionale Radiosender von bestimmten Bevölkerungsgruppen nicht genutzt und stattdessen soziale Medien priorisiert werden, könnte der Warnprozess entsprechend modifiziert werden, kündigen die Verantwortlichen an.

Bund-Länder-Projekt seit 2016

Bereits seit Oktober 2016 beschäftigt sich das Bund-Länder-Projekt „Warnung der Bevölkerung“ damit, wie Menschen in Deutschland in Gefahrenlagen und Notfällen gut informiert und gewarnt werden können. Dazu gehören unter anderem Mehrsprachigkeit, die Weiterentwicklung des Modularen Warnsystems, die Analyse von internen Prozessen und die Nutzung neuer Warnmittel.

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