Ludwigshafen „Split Happens“ treffen auf „Isenschubser“

Ludwigshafen. Das „Team Nidwalden“ aus der Schweiz ist Sieger des Europa-Championats für Breitensportbowler, „Gutdruff“ Ludwigshafen landete auf dem zwölften Platz. In der gesondert ausgespielten Deutschen Meisterschaft wurden die „Felix Old Stars“ aus Ludwigshafen als beste Lokalmatadoren Dritte.

Drei Schritte Anlauf, nach hinten Schwung holen und dann der Abwurf in Richtung Pins am Ende der Bahn – an den Abläufen war kaum ein Unterschied zwischen den Breitensportlern und den Leistungssport-Bowlern erkennbar. Gut, die Kurve, die der Ball auf dem Weg zu den Pins nahm, war nicht immer so ausgeprägt und auch der Ausfallschritt fiel nicht immer sonderlich dynamisch aus. Außerdem „verirrten“ sich alkoholhaltige Getränke oder auch Gummibärchen auf die Spieltische. „Wir sehen es nicht ganz so ernst“, erklärte die Vorsitzende des Deutschen Bowlingverbandes (DBV), Sabine Bögel, den größten Unterschied zur Deutschen Union, in der der Ligaspielbetrieb im Leistungssport organisiert wird. Der DBV sei hingegen für Hobby-Spieler und kanalisiere die Hausligen der über hundert deutschen Bowlingcenter hin zu Meisterschaft und Europachampionat. Ludwigshafen war dabei schon zum zweiten Mal Austragungsort der Saisonabschlussturniere. Der Trumpf: Die verkehrsgünstige Lage gleichermaßen für die Spieler aus der Schweiz sowie Österreich, aber auch aus Norddeutschland und den Niederlanden. „Wir zahlen im Gegensatz zur DBU einen Fahrtkostenzuschuss. Deshalb ist eine zentrale Lage für uns wichtig“, erklärte Bögel. Fahrtkosten und „lockere Regelauslegung“ hatte Bernhard Markgraf als Mannschaftsführer des Ludwigshafener Teams „Gutdruff“ nicht vor Augen. „Wir spielen fast alle auch bei der DBU. Für uns sind die Hausligen des DBV einfach nur eine weitere Trainingsmöglichkeit unter Wettkampfbedingungen“, erklärte der Teamchef. Ganz zufrieden war er mit dem zwölften Platz deshalb nicht. „Da hätte ein bisschen mehr gehen können.“ Und das seine „Gutdruffs“ bei den Deutschen Meisterschaften zwar den zwölften Platz wiederholten, aber dabei die Lokalrivalen der „Felix Old Stars“ passieren lassen mussten, schmeckte ihm gleich gar nicht. „Darüber müssen wir noch reden“, sagte er, lächelte dabei aber. Bowlingbahngeschäftsführer Markus Felix freute sich hingegen über die Großveranstaltung, die eine Dauerheimat in Ludwigshafen gefunden hat. „Für uns ist das alles problemlos. Auch, weil die Bahnen vor diesem Turnier nicht mit einem besonderen Bild geölt werden müssen, sondern wir unsere Hausölung verwenden können.“ Die DBV-Teilnehmer legten viel Augenmerk auf die Namen der Teams. Und so standen sich unter anderem „Di Da Bowlen“ und die „Isenschubser“ gegenüber. DBV-Vorstandsmitglied Nicolas Gripp verwies auf eine weitere Besonderheit: „Mit den Def Lions aus Braunschweig war auch eine Gehörlosenmannschaft am Start.“ Und so traten die Breitensportler mit dem nötigen Ehrgeiz, aber auch einer gewissen Portion Humor auf die Bowlingbahn. Das dokumentierte die Truppe aus Uelzen mit dem Namen: „Split Happens.“ (env)

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