Ludwigshafen „So spielen, dass es in meinen Kopf passt“

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Böhl-Iggelheim. Die Proben für das neue Stück der Theatergruppe des FC Palatia Böhl laufen seit Juni. „Der Teufel liest auch Kleinanzeigen“ feiert am Samstag, 15. Oktober, in Böhl Premiere. Silvia Calles führt zum ersten Mal allein Regie und ist in einer kleinen Rolle auch auf der Bühne zu sehen.

„Nichts ist so schwer, wie ein natürliches Gespräch darzustellen“, sagt Silvia Calles. Sie kennt die Hürden des Theaterspielens ganz genau. Schließlich steht sie seit vielen Jahren auf der Bühne. Und auch diesmal wird sie eine kleine Rolle in der Komödie in zwei Akten „Der Teufel liest auch Kleinanzeigen“ aus der Feder von Bernd Spehling haben. „Ich bin die Esoterikerin“, sagt sie und zeigt ein quietschbuntes Kleid, das sie für ihre Rolle tragen will. Dass sich die Hasslocherin diesmal auf eine kleine Rolle beschränkt, hat einen Grund: Eigentlich ist sie nämlich für die Regie verantwortlich. „Unser Regisseur Heinz Issler ist im letzten Jahr krank geworden und so habe ich damals schon das Stück fertig gemacht“, erinnert sie sich. „Jetzt habe ich gesagt, ich übernehme die Regie.“ 15 Jahre lang hat die Truppe mit Heinz Issler zusammengearbeitet. „Wir hatten in ihm einen sehr guten Lehrer.“ Weil Calles noch neu im Regie-Geschäft ist, habe man sich in der Gruppe bewusst für ein etwas leichteres Stück entschieden. „Aber es ist nicht flach oder seicht, es hat schon Anspruch“, betont sie. Das Stück lebe davon, dass die Charaktere sehr überzeichnet sind und alle Klischees bedient werden. „Die Rollen sprechen teilweise Hochdeutsch, teilweise Dialekt, je nachdem, wie es zum Charakter passt“, sagt Silvia Calles. So palavere der Bauer beispielsweise auf Pfälzisch, der Handwerker auf Schwäbisch. Weil es in der Komödie nicht nur um ein Schäferstündchen eines Flugkapitäns, sondern auch um die kuriose Kombination aus Kontaktanzeige und Bohnergerät geht, haben die Böhler Schauspieler ihrer Variante den Untertitel „Vorsicht! Frisch gebohnert“ verpasst. Ein bisschen was eigenes dürfe schon beim Stück dabei sein. Auch, weil es an die Örtlichkeiten angepasst werden muss. „Ich habe einen Plan gemacht, wie die Kulisse aussehen soll, wo Eingänge und Ausgänge sein müssen und wo Möbel stehen.“ Dass das nicht immer mit dem Ausgangsstück übereinstimmt, sei normal. „Der Sinn muss bleiben und die Schlüsselsätze kommen.“ Seit Juni laufen die Proben der neun Schauspieler, von denen zwei ganz neu dabei sind. „Einige haben Doppelrollen“, erzählt Calles. Von Vorteil sei, dass sie einige „alte Theaterhasen“ in der Gruppe habe. „Denen muss ich nicht sagen, wie sie spielen müssen.“ Obschon die Gruppe die Umsetzung gemeinsam erarbeitet hat, soll und wird das Stück Silvia Calles’ Vorstellungen entsprechen. „Ich habe das Stück gelesen und die Personen vor mir gesehen. Es war schon immer so, dass ich mir Szenen vorstelle“, sagt sie. „Die Schauspieler müssen so spielen, dass es in meinen Kopf passt.“ Termin Premiere des Stücks „Der Teufel liest auch Kleinanzeigen“ ist am Samstag, 15. Oktober, um 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Freitag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Sonntag, 30. Oktober, 16 Uhr, Freitag, 4. November, 19.30 Uhr, sowie Samstag, 5. November, 19.30 Uhr. Gespielt wird immer in der VT-Halle Böhl, Lindenstraße 6c. Karten gibt es im Vorverkauf täglich von 17 bis 21 Uhr unter Telefon 06324 9714245 oder per E-Mail an theater-boehl@gmx.de. |cju

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