Ludwigshafen Sensation zum Jahresauftakt

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Ludwigshafen

. Was für ein Auftakt ins Jahr 2017 für den WSV Vorwärts Ludwigshafen. Mit so einem klaren Sieg hatte niemand gerechnet. Denn: Fulda war, bis auf Stammtorhüter Denis Abdrachmanov, in Bestbesetzung angetreten. Gerade gegen Ende machte sich das deutlich bemerkbar. Feldspieler Alexander Hörl im Tor machte seine Sache zwar nicht schlecht, die Fernschüsse von Johannes Schmitz für die Ludwigshafener Treffer Nummer 14 bis 16 schienen aber zumindest nicht unhaltbar. Dem WSV war es egal. Mannschaft und Fans feierten den Kantersieg, der nach einem Start mit stotterndem Motor sicher ins Ziel gespielt wurde. „Insgesamt bin ich mit der Mannschaft sehr zufrieden. Immerhin trainieren wir jetzt erst seit einer Woche wieder. Da sind gewisse Startschwierigkeiten normal“, lobte Trainer Uwe Dessloch. Ein besonderes Lob verdiente sich dabei Mannschaftskapitän Benjamin Hettich. Zwar brillierte der bullige Center des WSV nicht auf seiner angestammten Angriffsposition, kam auf, für ihn eher schwache, drei Tore. Aber der 27-Jährige stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Er war in der Verteidigung gegen David Horvath – laut Dessloch nicht weniger als „der stärkste Center der Liga“ – eine Bank. Das machte sich vor allem in den beiden ersten Spielvierteln bezahlt. Hier gelang Horvath nur ein Treffer. Das war ein entscheidender Faktor bei der 9:5-Halbzeitführung. Nach dem vorsichtigen Start im ersten Abschnitt, in dem beiden Mannschaften noch deutlich die Abstimmung fehlte, trafen Benedikt Hummel, Ahmed Mohamed und Oliver Görge innerhalb von 86 Sekunden zum schmeichelhaften 3:2. Aber es sollte besser werden. Wesentlich besser sogar. Der zweite Abschnitt war eine Gala-Vorstellung der Ludwigshafener. Alles klappte beim WSV. Gerade in Überzahl, bei der sich die Abstimmungsprobleme in den ersten acht Minuten noch am deutlichsten bemerkbar gemacht hatten, stimmten die Abläufe nun. Die Folge: Die WSV-Schützen trafen. Bei Laszlo Toth (4:2), Hettich (5:2) und Mohamed (8:4) waren die Gastgeber jeweils mit einem Mann mehr im Becken. Insgesamt waren es letztlich fünf Tore bei neun Überzahlspielen. Viel Grund für Zufriedenheit also. Eigentlich, denn trotzdem wurde es noch einmal eng. Sehr eng sogar. „Wir hatten wieder unsere berühmten ,fünf Minuten’“, schimpfte Dessloch und meinte damit fast den gesamten dritten Abschnitt. Hier präsentierte sich seine Mannschaft nämlich völlig desorientiert. Das 10:5, Toth per Strafwurf (17.), schien Anlass für kollektiven Tiefschlaf. Und so wurde aus dem scheinbar komfortablen Fünf-Tore-Vorsprung fünf Minuten später ein 10:9 (22.). Immerhin beendete Hettich auch die Aufholjagd der Gäste persönlich. Er traf per Heber und mit etwas Glück zum 11:9. Der Ball schwamm von der Latte mit letzter Kraft über die Linie. Und weil Torhüter Piere Hilbich ebenfalls einen guten Tag erwischt hatte und nach der letzten Pause gleich dreimal gegen Horvath Sieger blieb, war gegen nun aufsteckende Gäste alles gerichtet für den unerwarteten Kantersieg. „Wir haben Fulda selbst wieder ins Spiel gebracht“, haderte Uwe Dessloch, war aber schnell wieder versöhnt: „Insgesamt war es beeindruckend, wie sich die Mannschaft wieder aus der Situation befreit hat, in die sie sich unnötig selbst hineingebracht hat.“ Und er freut sich auf die nun folgenden Spiele. „Wenn wir auf dieser Leistung aufbauen, können wir da etwas für unser Punktekonto tun“, sagte Dessloch. Für den WSV trafen: Mohamed (5), Schmitz (4), Toth (3), Hettich (3), Buchheit, Görge, Hummel, Härtel (1).

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