Ludwigshafen Seitenwechsel:

Für Siege gibt es keinen Ersatz. Ein Spruch, der so alt ist wie der Fußball selbst. Ein gutes Beispiel für diese These gab es am vergangenen Samstag beim Oberligaspiel zwischen dem FC Arminia Ludwigshafen und Hertha Wiesbach. Die Wiesbacher Spieler warteten nach der 1:3-Niederlage und einer dürftigen Vorstellung missmutig auf die Abfahrt des Busses. Einer drückte wie wild auf seinem Smartphone herum, ein anderer nestelte an seiner Sporttasche, ein Dritter lehnte gelangweilt und Kaugummi kauend an der Bustür und zwei unterhielten sich, wobei das Mienenspiel Rückschlüsse auf das Ergebnis zuließ. Das Kontrastprogramm boten die Arminen. Die Spieler scherzten, lachten und waren sichtlich gut gelaunt. Dass so ein Sieg eine befreiende Wirkung haben kann, wurde schon eine Woche zuvor deutlich. Nach dem Erfolg in Neunkirchen sei auf der Rückfahrt im Bus sogar gesungen worden, berichtete Trainer Thomas Fichtner. Nach dem Sieg gegen Wiesbach traf sich das Team im Clubhaus. Die Stimmung soll – wen wundert’s – prächtig gewesen sein. (thl) Warum denn große Worte machen, wenn eine Geste doch alles sagt. Oder: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Das mag sich ein Jugendlicher wohl gedacht haben, der am Samstag beim Fußball-Oberligaspiel Arminia Ludwigshafen gegen Hertha Wiesbach mit der Sammelbüchse durch die Zuschauerreihen im Südwest-Stadion ging. Auf den sonst üblichen Spruch „eine Spende für die Jugend“ verzichtete er großzügig und hielt stattdessen den Besuchern wortlos die Büchse unter die Nase. Den Hinweis eines Zuschauers, er müsse schon sagen, was er wolle, griff der Kumpel des Sammelbüchsen-Trägers, der ihn auf seiner Tour begleitete, auf und empfahl ihm: „Sag, das ist für die Jugend.“ Der Gemaßregelte murmelte dann etwas kaum Verständliches vor sich hin. Nachdem der Besucher ein paar Münzen in die Büchse geworfen hatte, hauchte der Junge, der für den guten Zweck eher unlustig seine Runde drehte, ein kaum vernehmliches „danke“. Scheint so, als ob demnächst nicht nur Torschüsse und Flanken trainiert werden sollten. (thl) Ein Teil der Spieler des Fußball-Verbandsligisten TDSV Mutterstadt absolvierte in der vergangenen Woche eine Trainingseinheit der besonderen Art. Sie besuchten das Bundesligaspiel 1899 Hoffenheim gegen den SC Freiburg (3:3). Delegationschef Ediz Sari, Teamchef der Mutterstadter, fühlte mit dem prominenten Kollegen, dem Freiburger Trainer Christian Streich. „Da hat man gesehen, wie schmerzlich es ist, wenn man in der Nachspielzeit noch ein Gegentor bekommt und deshalb nicht gewinnt. Zumal das dem SC Freiburg jetzt zweimal hintereinander passiert ist“, sagte Sari. Offenbar haben sich seine Spieler daran ein (schlechtes) Beispiel genommen. Ein paar Tage später gab auch der TDSV wegen eines Tores in der Nachspielzeit in Fußgönheim zum 1:1 den Sieg noch aus der Hand. Den Mutterstadtern ist dies sogar noch öfter passiert als Freiburg. In Waldalgesheim, gegen Dudenhofen und Morlautern sowie in Fußgönheim kosteten späte Gegentore den TDSV insgesamt sechs Punkte. (thl)

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